Ruakuri Cave
Die zweite Glowworm Cave, die wir besuchen, ist die Ruakuri Cave. Die Tour ist ganz anders als die in der Waitomo Cave. Zu Fuß treten wir eine 90-minütige Führung mit einer eher kleinen Gruppe an. In diesem Höhlenkomplex darf fotografiert werden und da wir nur etwa 10 Personen sind, sagt unsere Guide, werden wir auch genug Zeit dafür haben.
Schon zu Beginn erfahren wir, dass solche Besichtigungstouren keine neue Erfindung sind und es schon 1904 die ersten Führungen gab. Unsere Guide führt uns zu einem künstlich angelegten Höhleneingang (wie wir später erfahren werden, dufte der ursprüngliche Eingang irgendwann nicht mehr verwendet werden, da er für die Maori ein heiliger Ort ist). Hierbei handelt es sich um einen Weg, der spiralförmig an der Wand entlang nach unten führt. Unten angekommen, erfahren wir, dass wir noch einen Gang vor uns haben und dann der tatsächliche Rundgang durch die Höhle beginnt. Schon zu beginn sehen wir beeindruckende Stalaktitenformationen und wir erfahren, dass diese – je nach Form – unterschiedliche Bezeichnungen haben. Manche sehen so aus, wie ein Vorhang, da diese gewellt sind. Die Einheimischen nennen diese Form wohl gern auch “Bacon”, da es einen an gebratenen Speck erinnert. Wir lernen von unserer Guide einiges und gelangen immer wieder an Bereiche die zu weiteren Fotos einladen.
Irgendwann hören wir dann ein immer lauter werdendes Rauschen und die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen unterirdischen Wasserfall handelt. Wir sehen diesen zwar nicht, doch früher wurde vermutet, dass es sich aufgrund der Geräuschkulisse um einen sehr großen Wasserfall handeln muss (von 100 m war die Rede). 1936 ist dann ein Mann nachts heimlich bis zum Wasserfall geschwommen und hat festgestellt, dass der Wasserfall nur 1 m hoch ist. Es hat noch 10 Jahre gedauert, bis ihm nach einer weiteren Untersuchung geglaubt wurde.
Während unseres Weges durch die Höhlen, kommen wir auch immer wieder in Bereiche, in denen Glowworms leben. Sie kommen nämlich nur in Bereichen vor, wo auch Wasser ist. Unsere Guide gibt uns Tipps wie wir die Glowworms am besten fotografieren, aber unsere Fotoausstattlung ist nicht ideal, um in (fast) völliger Dunkelheit zu fotografieren. Mit einer Taschenlampe zeigt uns unsere Guide die Klebefäden und den Wurm selbst (er ist wirklich nicht hübsch).
Tatsächlich sind Glowworms sehr lichtempfindlich und regulieren ihr Licht dann herunter oder schalten es sogar ganz aus (Anmerkung Little Kiwi: Hängt aber von der Wellenlänge ab, rotes Licht ist wohl nicht so kritisch, da sie vor allem Lichtrezeptoren für blaues und grünes Licht haben). Nach etwa einer halben Stunde kehren sie wieder in den ursprünglichen leuchtenden Zustand zurück. Da in der Ruakuri Cave deutlich weniger Führungen sind als in der Waitomo Cave, ist es laut unserer Guide okay, die Glowworms kurz mit Licht zu bestrahlen.
Gegen Ende der Führung kommen wir an eine Stelle, wo noch der ursprüngliche Holzweg für Touristen im frühen 20. Jahrhundert zu sehen ist. Nur 40 m von hier ist wohl der ursprüngliche Höhleneingang, der heute gesperrt ist.
Fast ein bisschen schade, dass die Tour nach 90 min schon zu Ende ist. Die Tour hat wirklich viel Spaß gemacht und war richtig interessant.