Von Orakei Korako geht es weiter in Richtung Taupo, wo sich unsere nächste Unterkunft befindet. Kurz vor Taupo befinden sich die Huka Falls. Zunächst halten wir am Lookout Point oberhalb des Wasserfalls und werfen einen ersten Blick auf ihn. Dieser Wasserfall beeindruckt vor allem durch die riesigen Wassermassen (220,000 Liter Wasser pro Sekunde), die sich durch die Felsen quetschen. Bereits hier oben ist der Wasserfall deutlich hörbar. Wir fahren weiter zum Parkplatz der Huka Falls und laufen die paar Meter bis zum Wasserfall. Direkt am Wasserfall ist das Wasserrauschen noch einmal deutlich lauter. Nach ein paar Fotos brechen wir dann auf zu unserer nächsten Unterkunft. Das Ika Nui Motel liegt direkt am Lake Taupo und so machen wir abends noch einmal einen kleinen Abstecher ans Wasser. Der Lake Taupo ist tatsächlich der größte See Neuseelands und mit 616 km2 sogar größer als der Bodensee.
Eigentlich wollen wir vormittags noch in das Maori-Dorf Whakarewarewa in Rotorua, aber dafür sind wir wohl etwas zu spontan, denn man kann keine Führungen mehr buchen und als wir daran vorbeifahren gibt es keine freien Parkplätze und es ist eine riesige Menschenmenge vor dem Eingang. Deshalb fahren wir direkt nach Orakei Korako, auch bekannt als “The Hidden Valley”. Orakei Korako ist ein geothermisches Gebiet in der vulkanischen Zone von Taupo und liegt direkt am Lake Ohakuri. Als wir nach einer knappen Stunde Fahrt ankommen, ist der Parkplatz fast leer. Kein Wunder die Leute sind ja alle in Whakarewarewa 😉 Beim Aussteigen aus dem Auto steigt uns schon der erste leichte Schwefelgeruch in die Nase. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung werden wir mit einem kleinen Boot über den See gesetzt und können unsere Tour durch das Geothermalgebiet beginnen. Die farbenfrohen Felder entstehen durch Mikroben, die in dem warmen Wasser wachsen und ganze Matten ausbilden. Weiße Ablagerungen sind Sinter (poröse Gesteinsablagerungen, meist Kalkstein). Dazwischen gibt es immer wieder heiße, dampfende Quellen. Angeblich ist Orakei Korako das größte Geysirfeld Neuseelands mit rund 26 aktiven Geysiren, das können wir aber nicht bestätigen, denn wir sehen keinen einzigen aktiven Geysir während unseres Rundgangs. Eine weitere Besonderheit ist das Orakei Korako neben einem anderen geothermalen Feld in Italien als einziges eine Höhle besitzt. In der Ruatapu-Höhle gibt es einen Wasserpool – darin baden sollte man aber wohl eher nicht mit einem pH Wert von 2-3 und 44°C. Es gibt auch jede Menge Farne zu fotografieren und Schilder verraten uns bisschen was über die verschiedenen Farnarten Neuseelands: Der Silberfarn (auch Ponga) ist das Nationalsymbol Neuseelands, aber es gibt auch noch Wheki, einen 2-6 m hohen Baumfarn, Tangle fern (Dicranopteris linearis für die Biologen unter euch) und Mamaku (Cyathea medullaria, schwarzer Baumfarn). Es gibt in Neuseeland noch viel mehr Farne, aber die vier genannten Arten sind in Orakei Korako ansässig. An dem ein oder anderen Schlammpool kommen wir auch vorbei, aber so wie sie blubbern, sind sie wohl nicht für eine Schlammkur geeignet.