Wellington
Heute geht es für uns auf Erkundungstour durch Wellington. Obwohl Wellington die Hauptstadt von Neuseeland ist, ist es eine beschauliche Stadt. Unser Appartement Hotel liegt ziemlich zentral, so dass wir unser Auto stehen lassen und die Stadt zu Fuß erkunden. Der Mann an der Rezeption hatte uns am Vorabend eine Abkürzung durch ein Parkhaus gezeigt, so dass wir direkt am Lampton Quay, mitten im Zentrum von Wellington, herauskommen.
Als wir den Lampton Quay entlang laufen, sehen wir ein NTT-Gebäude. Sollte Sebastian sich mal versetzen lassen wollen, könnte er ja nach Wellington gehen 😉 Wir kommen schließlich am Parlamentsgebäude an, welches aussieht wie ein Bienenstock und dementsprechend passenderweise Beehive genannt wird. Anschließend laufen wir einen Berg in Richtung Botanischen Garten hoch und entdecken auf etwa halber Strecke einen Baum in dem zwei Tuis sitzen. Während wir mal wieder versuchen diese flinken Vögel zu fotografieren, spricht uns eine Frau an, die wissen möchte, was wir machen und gibt uns dann noch ein paar Tipps mit, wo wir noch mehr Tuis finden und dass im Duck Pont heute zwei Paradiesgänse sind, die normalerweise nicht da sind.
Der Botanische Garten in Wellington ist sehr schön angelegt. Es gibt verschiedene Bereiche, z.B. einen Kräuterbereich mit Kräutern fürs Kochen und für medizinische Zwecke oder auch einen Kameliengarten, wo alle Büsche gerade in voller Blütenpracht stehen. Es gibt aber auch richtig schöne Waldbereiche (natürlich auch mit Farnen), durch welche schmale Wege führen. In einem dieser Waldbereiche entdecken wir Kakas, neuseeländische Waldpapageien, die wir eine ganze Weile beobachten. Schließlich kommen wir beim Duck Pont vorbei und tatsächlich finden wir ein Pärchen Paradiesgänse.
Unser Weg durch den Botanischen Garten endet bei der Cable Car, welche den Botanischen Garten mit dem Lampton Quay verbindet. Die meisten Leute fahren mit der Bahn eher nach oben, wir nehmen den Weg nach unten und laufen dann entlang des Kais zum Te Papa Museum.
Wir haben Glück, denn bisher ist das Museum für all kostenlos, aber ab nächster Woche wird es für internationale Besucher 35 NSD kosten. Das nennen wir mal gutes Timing 😉 Wir stärken uns noch mit einer Kleinigkeit im Cafe. Sebastian probiert zum ersten Mal den Kawakawa-Tee, der aus Tahiti-Pfeffer hergestellt wird. Der Tee schmeckt sehr würzig und lecker, mal schauen, ob wir da im Supermarkt noch welchen finden. Im Museum starten wir mit der Ausstellung zur Besiedlungsgeschichte Neuseelands. Außerdem lernt man im Museum vieles über bedrohte und ausgerottete Tierarten in Neuseeland. Hauptverantwortlich dafür ist, wie sollte es anders sein, der Mensch, der ohne zu überlegen, Tier- und Pflanzenarten nach Neuseeland eingeführt hat, die zu einer irreversiblen Veränderung der Flora und Faunn geführt haben. Doch auch die Jagd auf viele Vogelarten, tat ihr übriges. Wen die Geschichte Neuseelands nicht interessiert, bitte den folgenden Abschnitt überspringen.
Die Landfläche Neuseelands hat sich schon sehr früh von den anderen Kontinenten abgespaltet, was dazu geführt hat, dass sich in Neuseeland eine ganz besondere und einmalige Flora und Faune entwickelt hat. Im 13. Jh. sind die ersten Siedler aus Polynesien angekommen, die heute als Maori bekannt sind. Sie haben die ersten Tiere und Pflanzen eingeführt, die ursprünglich in Neuseeland nicht ansässig waren, z.B. Hunde und Süßkartoffeln. Die Maori haben auch angefangen das Land zu roden, um so Material und Platz für ihre Siedlungen zu (be)schaffen. Außerdem sind sie für die Ausrottung des Moas, einen der größten flugunfähigen Vogel, verantwortlich, da sie ihn stark bejagt haben.
Die ersten Europäer sind erst im 17. und 18. Jh. in Neuseeland angekommen. Zunächst ein Niederländer (Abel Tasman) und dann in größerem Stil die Briten. Sie haben weitere Tiere (Hasen, Ziegen, Rehe, um nur ein paar zu nennen) eingeführt und haben Wälder im großen Maßstab abgeholzt und damit Handel betrieben. So hat sich Neuseeland innerhalb kurzer Zeit stark verändert, insbesondere sind zahlreiche Tiere ausgerottet oder start dezimiert worden. Auch heute sind noch viele Tierarten gefährdet. Auch der Kiwi.
1840 wurde der umstrittene Vertrag von Waitangi zwischen den Maori und den Briten geschlossen, der Neuseeland offiziell zur Kolonie von Großbritannien machte.
Die Themen sind im Te Papa Museum gut aufgearbeitet und so ist es interessant, die unterschiedlichen Bereiche zu erkunden. Nach dem Museumsbesuch laufen wir zurück zu unserer Unterkunft und bereiten uns auf unsere Nachtführung in Zealandia vor.