Whisky Falls Track im Nelson Lake National Park
Nachdem wir gestern mit dem Wetter großes Glück hatten, sieht es für heute nicht so gut aus. Für den ganzen Vormittag ist Regen angesagt und es soll auch relativ kühl werden. Während der Fahrt regnet es dann auch immer wieder und gegen Mittag erreichen wir das Visitor Center des Nelson Lake National Park.
Ein Wetter Update gibt uns Hoffnung, denn es soll erstmal nicht weiterregnen und nach einem kurzen Check der Karte fahren wir noch ein kleines Stück zu einer Parkplatz, um dann unseren Trail nahe des Lake Rotoiti zu starten. Unser Ziel sind die Whisky Falls und angesichts des fast schon passablen Wetters, machen wir uns motiviert auf den Weg.
Ein Schild zu Beginn sagt 5,4 km einfache Strecke und eine Wanderzeit von 1.5 h – sollte also gut machbar sein.
Anfangs geht es durch eine schöne Strecke, wo wir umringt sind von Bäumen und Farnen, wobei uns immer wieder größere Pfützen zu akrobatischen Umtänzelungen bringen, um nasse Füße zu vermeiden. Nach gut 1.5 km geht es dann nach unten, nahe an den See heran und wir stoßen auf das erste größere Hindernis. Es blubbert ein Bächlein über “unseren Weg” und wir springen (fast) gazellengleich von einem Stein zum nächsten. Wir kommen nahezu trocken an, doch schon bald merken wir, dass es kein einfacher Wanderweg ist und wir mal hoch, mal runter müssen, dabei durch Matschfelder spazieren und weitere nasse Bereiche umgehen dürfen.
Dafür hören wir sehr oft Tuis und Maori-Glockenhonigfresser. Besonders Letzteren sehen wir auch immer wieder, doch leider zeigen sie sich sehr unkooperativ was Fotos angeht. Wir versuchen immer mal einen vor die Linse zu bekommen, doch leider wird das heute wohl (wieder) nichts.
So machen wir uns weiter, überqueren steinige Bereiche, einen weiteren Bach und erfreuen uns an dem Seeblick und den dahinter gelegenen Bergen. Plötzlich tauchen Fantails auf, hübsche kleine Vögel, die aber ständig in Bewegung sind. Diese hier kommen uns allerdings sehr nahe.
Nachdem wir uns wieder auf den Weg machen, fällt uns auf, dass wir verfolgt werden. Ein Fantail flattert von Ast zu Ast und folgt uns dabei gut 20 Meter. Irgendwann lassen wir den kleinen Freund dann hinter uns und blicken auf die Karte. Es kann eigentlich nicht mehr weit sein und so kurz vor dem Ziel, wollen wir die Whisky Falls endlich noch erreichen.
Dem Ziel ganz nahe, stellt sich uns dann ein letztes großes Hindernis in den Weg. Waren es zuvor noch eher kleine Bächlein, handelt es sich nun um einen ordentlichen Wasserlauf, dessen Überquerung eine Herausforderung sein dürfte.
Ein erster, eher prüfender Test geht direkt schief und die Überlegung einer möglichen Überquerung fällt sprichwörtlich ins Wasser. Die Whisky Falls werden wir so nicht mehr erreichen, dafür sind wir immerhin zu den “Basti Falls” gekommen. Nun heißt es, mit nassen Schuhen und Hose den Rückweg antreten. Zum Glück ist sonst nichts passiert.
Den Heimweg treten wir zügig an und passend werden wir dann auch noch von (zum Glück nur leichtem) Regen begleitet. Zumindest unser Fantail Freund scheint sich zu freuen uns zu sehen und begleitet uns auch auf dem Rückweg wieder einige Meter.
Der Rest der Wanderung ist etwas zäh (und die 1.5 h pro Richtung stimmen auf jeden Fall nicht – besonders nicht bei diesem nassen Wetter), doch irgendwann erreichen wir das Auto und dann ist nur noch die nächste Unterkunft in Charleston das Ziel. Unsere Gastgeberin Sarah ist mal wieder sehr nett, erzählt uns von der Goldgräberei im späten 19. Jh., die hier in der Gegend wohl sehr wichtig war, und gibt uns noch einige Tipps, was wir hier im Örtchen machen könnten. Später bringt sie noch unser Frühstück für den nächsten Tag vorbei. Alles ist liebevoll angerichtet und beschriftet, da freuen wir uns jetzt schon auf den nächsten Morgen.