Von Okarito über den Glacier Highway nach Haast
Heute morgen ist es zum ersten Mal richtig eisig. Das Thermometer zeigt 2°C an. Brrr, gut das wir uns warm eingepackt haben. Heute haben wir eine relativ große Strecke vor uns, wir fahren von Hokitika bis nach Haast immer entlang des State Highways 6. Das Wetter ist sehr durchwachsen angesagt, weshalb wir nur kleinere Zwischenstopps – je nach aktuellem Wetter – eingeplant haben.
Unser erstes Ziel ist Okarito. Okarito ist ein kleines Örtchen und hat ein Sumpfgebiet direkt an der Küste sowie Regenwald zu bieten. Es regnet fleißig auf unserer Fahrt bis nach Okarito. Als wir in Okarito ankommen, lässt der Regen etwas nach. Wir werfen uns also unsere Regenponchos über und drehen eine kleine Runde durch das Moorland. Der Weg führt über einen Bohlenweg direkt hindurch und geht dann im Wald einen kleinen Berg hinauf zu einem Aussichtspunkt, von der aus wir das Feuchtgebiet überblicken können. Da der Regen beständig und kein Kea in Sicht ist, laufen wir zum Auto zurück und fahren weiter.
Es geht weiter entlang des Glacier Highways, an welchem zwei Gletscher, Franz Josef und Fox Glacier, gelegen sind. Wir glauben es kaum, aber es hört auf zu regnen und es kommt sogar die Sonne raus. In dem Örtchen Franz Josef werden wir endlich fündig und können Kawakawa-Tee kaufen. Bisher hatten wir immer nur Blends gefunden mit meist nur einem sehr geringen Kawakawa-Anteil.
Am Franz Josef-Gletscher gibt es einen Parkplatz. Eine Informationstafel klärt einen über die heutigen Bedingungen auf: Der Aussichtspunkt befindet sich 3000 m vom Gletscher, wir laufen hin und zurück 30 min und der Weg ist heute in einem guten Zustand. Na dann, nichts wie los. Der Gletscher ist trotz der Entfernung beeindruckend und an den Berghängen zu seiner Rechten gibt es einige kleine Wasserfälle zu bestaunen. Obwohl das Wetter die meiste Zeit durchwachsen war, scheint extra für Franz Josef die Sonne.
Als wir beim Fox Glacier ankommen ist zum einem ein Teil des Weges gesperrt und zum anderen hat es auch wieder angefangen zu regnen, so dass wir diesen Gletscher dann ausfallen lassen und stattdessen zu unserem nächsten Ziel dem Knight’s Point kurz vor Haast weiterfahren. Tatsächlich lässt der Regen am Knight’s Point wieder etwas nach und so können wir die Aussicht auf das Meer und die umliegenden Buchten genießen. Als wir gerade gehen wollen, fliegt eine Maorifruchttaube (engl. New Zealand Wood Pigeon) in einen Baum direkt am Parkplatz und macht sich über die Beeren her. Im Gegensatz zu den bei uns heimischen Tauben, ist sie deutlich größer (wir haben gelesen bis zu 50 cm und 850 Gramm!). Dementsprechend wackelig sieht es aus, wenn sie sich an den weiter außen gelegenen Beeren bedient.
Schließlich fahren wir zu unserer Unterkunft, es regnet kräftig weiter und wir lassen den Abend bei Nudeln und Soße ausklingen.