Milford Sound
Heute machen wir eine Tagestour zum Milford Sound. Für den Milford Sound ist mal wieder Regen angesagt, aber das ist tatsächlich nicht ungewöhnlich, denn der Milford Sound gehört zu den nassesten Gegenden der Welt und es regnet fast an jedem Tag des Jahres. In Te Anau scheint aber morgens die Sonne und so schlendern wir entlang des Sees die Strecke bis zum Startpunkt unserer Tour. Um von Te Anau zum Milford Sound zu kommen, müssen wir nämlich zunächst knapp 2 h mit dem Bus fahren. Die Busfahrt an sich ist aber schon ein Erlebnis und unser Bus hat sogar Fensterscheiben an der Decke, so dass wir super die Landschaft bewundern können.
Während der Fahrt erzählt uns unserer Busfahrer alles mögliche. Unter anderem über die langsam wachsenden Buchenwälder und wie sie sich trotzdem gegenüber schnellwachsenenden Bäume über die Jahrhunderte durchgesetzt haben. Oder über Baumlawinen – wir sehen nämlich immer wieder Schneisen durch die Wälder. Ihr Ursprung liegt darin begründet, dass die Bäume hier nicht tief verwurzelt sind und wenn ein Baum umfällt (durch viel Regen, Sturm oder was auch immer), dann direkt eine ganze Reihe von Bäumen mit sich reißt. Was auch ganz spannend ist, dass die Sounds in Neuseeland eigentlich gar keine Sounds sind, sondern Fjorde. Denn der Milford Sound wurde nicht durch Wasser geformt, sondern durch einen Gletscher. Der Name ist aber wohl historisch entstanden, da der erste Entdecker ihn eben Sound genannt hatte.
Wir machen auf unserer Fahrt auch ein paar Zwischenstopps, um die Landschaft bewundern zu können. Höhepunkt der Zwischenstopps ist für uns aber der Monkey Creek, denn wie der Busfahrer so schön gesagt hat erwartet uns dort hoffentlich “a little surprise” – und jaaaa, die Überraschung ist da! Dort sind nämlich gerade einige Keas unterwegs. Das besondere an Keas ist, dass es die weltweit einzigen alpinen Papageien sind und ihnen können auch kalte Temperaturen und Schnee nichts anhaben. Die hübschen Keas sind gar nicht scheu, im Gegenteil sie sind sehr neugierig und einer ist auch in den Bus gehüpft und hat einer Person eine Tüte mit Süßigkeiten aus dem Rucksack geklaut. Der Busfahrer holt sie dann mit einem kleinen Sprint und Geschicklichkeit zurück. Es macht auf jeden Fall Spaß die quirligen Vögel zu beobachten und die Keas sind auf jeden Fall ein Highlight des Tages.
Auf unserer Strecke zum Milford Sound sehen wir auch zunehmend Schnee und das Wetter wird ungemütlicher. Bis wir das gleichnamige Örtchen Milford Sound erreichen, regnet es beständig. Der Ort ist auf jeden Fall auf Tourismus ausgelegt und hat sogar einen eigenen kleinen Flugplatz. Am Hafen selbst liegen gleich eine ganze Reihe von größeren Ausflugsschiffen und die Hauptsaison hat noch gar nicht begonnen. Für uns geht es an Bord der Milford Haven und unsere zweistündige Bootsfahrt durch den Milford Sound startet. Es ist beeindruckend zwischen den hohen Bergen links und rechts hindurchzufahren. Von den steilen Klippen stürzen immer wieder kleinere Wasserfälle ins Wasser und der Regenwald um uns herum ist wie immer sehr schön! Schließlich hört es sogar mal für eine halbe Stunde auf zu regnen. Wir fahren einmal durch den kompletten Milford Sound bis hinaus aufs offene Meer. Nachdem wir anfangs noch von Regen begleitet wurden, ist es weiter draußen dann zum Glück trocken und wir können die schöne Kulisse auch im Freien bewundern. Anschließend drehen wir und es ist beeindruckend zurück in den Fjord zwischen die hohen Berge zu fahren.
Wir sehen auch noch diverse Tiere: Eine Robbe, die auf einem Stein am Rand des Wassers sitzt, sowie einen Fjordlandpinguin (engl. yellow eyed penguin), der an einem kleinen Strand steht und auch einen, der im Wasser schwimmt. Schließlich begleiten uns auch noch ein paar Delfine (Große Tümmler, engl. bottlenose dolphins).
Die Tour in den Milford Sound lohnt sich auf jeden Fall, einfach weil die Natur hier so beeindruckend ist. Ein rundum gelungener, wenn auch nasser Tag!