Seit unserer Neuseeland-Reise sind jetzt schon ein paar Tage vergangen und zum Abschluss unseres Reiseblogs möchten wir noch einmal mit euch auf unseren Urlaub zurückblicken.
Insgesamt haben wir in den 22 Tagen in Neuseeland rund 3474 km mit dem Auto zurückgelegt, wir waren aber auch mit der Fähre, auf Booten, mit dem Bus und zu Fuß unterwegs. So hat unsere Route im Detail ausgesehen:
Was waren unsere Highlights? Das ist schwer zu sagen, aber die vielfältige Flora und Fauna, die unverwechselbaren Landschaften und die liebenswerten Neuseeländer sind etwas Besonderes. Auch wenn es traurig ist, dass bereits so viele Tiere in Neuseeland ausgestorben oder stark gefährdet sind, ist es schön zu sehen, welche Anstrengungen heute unternommen werden, um die noch vorhandenen Tiere zu schützen und die Populationen wieder zu vergrößern. Die Waitomo Caves, der Abel Tasman National Park, die Catlins und die Otago Peninsula gehören definitiv zu den Highlights, genauso wie die vielen Tiere, die wir sehen durften. Dazu gehören Seelöwen, neuseeländische Robben, Tuataras (die Urzeitechsen), die Glowworms und gaaanz viele Vögel (für eine kleine Übersicht, über die von uns gesichteten Vögel, geht es hier entlang).
Wir hatten einen wunderschönen Urlaub und die Zeit in Neuseeland ist wie im Flug vergangen. Es hätte noch so viel mehr zu entdecken gegeben – wer weiß, vielleicht fliegen wir irgendwann noch einmal nach Neuseeland und setzen unsere Entdeckungstour fort?
Wir freuen uns auf jeden Fall, dass ihr unseren Reiseblog in den letzten Wochen verfolgt habt. Danke auch für euer liebes Feedback zu unserem Blog auf allen möglichen Wegen! 😊
Im Gegensatz zum Hinflug sind alle Flüge ziemlich ausgebucht und wir haben auf dem Weg von Christchurch nach Dubai nicht so viel Platz wie von Dubai nach Auckland. Außerdem haben wir in Sydney einen Zwischenstopp, wo wir nochmal aus dem Flugzeug aussteigen, erneut durch die Handgepäckkontrolle und dann wieder boarden müssen. Es läuft alles nach Plan, doch nachdem wir in Dubai ins Flugzeug gestiegen sind, verzögert sich der Flugstart durch einen medizinischen Notfall. Wie wir später erfahren, leidet eine Frau an Übelkeit und da man nicht weiß, was die Ursache ist, nimmt Emirates eine solche Passagierin nicht mit. Stattdessen muss sie ins Krankenhaus und ihr Gepäck muss aus Sicherheitsgründen wieder ausgeladen werden. Kaum sind wir dann doch gestartet, ist der nächsten Person übel und dann bekommt der Mann in der Reihe vor uns auch noch Nasenbluten… Am Schluss stehen vier Stewardessen um ihn herum. Es muss ein bestimmtes Protokoll abgearbeitet werden, bevor dann ein Arzt hinzugezogen würde. Zum Glück hört das Nasenbluten aber von alleine wieder auf und bei der Person mit der Übelkeit scheint es auch nichts Ernstes zu sein. Wir kommen trotzdem relativ pünktlich in Frankfurt an und fallen abends todmüde ins Bett.
Nachdem alles gepackt ist, checken wir zeitig aus dem Hotel aus, lassen aber unser Gepäck noch einmal dort. Nach einem leckeren Frühstück im Bohemian Bakery Cafe, laufen wir zum Arts Center, denn dort ist der Treffpunkt für unsere Stadtführung. Max, unser Guide für den Walk, macht die Stadtführungen ehrenamtlich. Das Geld für die Tour geht an das Arts Center. Neben uns ist nur noch eine weitere Frau dabei, die von der Südinsel kommt. Es ist also eine nette kleine Gruppe. Was wir als erstes erfahren ist, dass die Leute in Dunedin und Christchurch nicht mit den Leuten aus Auckland und Australien reden. Wir haben also Glück, dass wir aus Deutschland kommen 😉 Lustigerweise erzählen uns die beiden Neuseeländer auch, dass es jetzt der letzte Trend ist einen Hund in Neuseeland zu haben. “Jeder” holt sich einen. Wir treffen eine Nachbarin von Max, als sie weitergeht, sagt er zu uns: “Sie hat sich jetzt einen Hund geholt” 😄 Zunächst erzählt uns Max ein bisschen was über die viktorianischen Gebäude, die sehr hübsch anzuschauen sind. Dazu gehört auch das Arts Center, an dem wir starten. Für den Bau wurde Kalkstein und Granit verwendet. Das Gebäude ist durch beeindruckende Stahlkonstruktionen gegen Erdbeben gesichert und hat das Erdbeben auch relativ gut überstanden. Trotzdem gibt es immer wieder Stellen, die mit Kalkstein nachgebessert wurden, gut zu erkennen an der helleren Farbe des Steins. Weiter geht es zum nahe gelegenen Christ’s College Canterbury, ein elitäres Jungen-College, das wir uns aber leider nur von außen anschauen können (wir sind wohl nicht elitär genug 😅). Unser Guide erzählt, dass der Speisesaal an Hogwarts erinnert – das können wir uns auf jeden Fall gut vorstellen. Zusätzlich zum Granit und Kalkstein wurde hier noch Lavastein verarbeitet, was den Gebäuden einen sehr schicken Eindruck verleiht. Wir erfahren auch, weshalb Streetart in Christchurch so verbreitet ist. Tatsächlich hat sich die Streetart-Szene erst nach dem Erdbeben 2011 entwickelt, dadurch ergab sich die Möglichkeit, die Stadt neu zu gestalten. Die Projekte werden von der Stadt oder den Hausbesitzern gefördert. Eines der ersten Werke, dass wir heute sehen, ist ein Moa-Skelett mit Kiwi und Black Robin. Der Moa ist ja schon ausgestorben, während Kiwi und Black Robin beide stark bedroht sind. Generell sind die Nachwirkungen des Erdbebens immer noch zu erkennen. Vieles hat sich verändert und manches ist immer noch im Wiederaufbau. Auch die Kathedrale. Max glaubt nicht daran, dass sie jemals fertig werden wird. Außerdem lernen wir, dass Neuseeland das erste Land mit Frauenwahlrecht war. Kate Stepphard hat es zusammen mit vielen weiteren Frauen erkämpft. Und so können Frauen in Neuseeland seit 1893 wählen! Was auch noch ganz faszinierend war, war die Bücherei. Ein mehrstöckiges Gebäude mit jede Menge Büchern. Es gibt aber auch Räume zum Malen, es gibt Nähmaschinen zum Nähen und sogar ein Tonstudio sehen wir. Und das Ganze ist kostenlos, d.h. jeder kann das Angebot nutzen! Laut Beschreibung sollte die 2-2.5-stündige Tour etwa 2.5-3 km lang sein. Am Schluss sind wir über 7 km gelaufen, aber dafür haben wir wirklich viel gesehen und erfahren und fanden die Tour richtig interessant. Nach dem Stadtrundgang holen wir unser Gepäck im Hotel ab und brechen zum Flughafen auf. Unser Flugzeug geht am späten Nachmittag und so geht ein wirklich schöner Urlaub zu Ende.
Von Akaroa fahren wir morgens nach Christchurch – unsere letzte Autofahrt in Neuseeland. Diesmal nehmen wir den Tourist Drive, um von der Banks-Halbinsel nach Christchurch zu fahren. Die Strecke ist etwas länger, aber bietet dafür wunderschöne Ausblicke entlang des erloschenen Kraters, auch auf den Hafen von Akaroa. Der kleine Umweg lohnt sich allemal. Und vor allem haben wir endlich die für Neuseeland obligatorischen Schafe auf der Straße! Wir hatten sie zwar schon öfter am Straßenrand auf der falschen Seite des Zauns stehen sehen, aber auf der Straße standen sie bisher nicht. Warum sich dieses Schaf mit seinen drei Lämmern für diesen Weg entschieden hat, wissen wir nicht, aber niedlich war die kleine Schaffamilie auf jedem Fall. Am Flughafen in Christchurch geben wir unser Auto ab, was sehr unkompliziert abläuft, weil wir einfach nur den Schlüssel abgeben müssen und später eine Email erhalten. Wir nehmen einen der Busse in die Stadtmitte und laufen in wenigen Minuten zu unserer Unterkunft, wo wir unser Gepäck lassen, um eine kleine Erkundungstour durch Christchurch zu machen. Es gibt einige schöne Wege entlang des Avon Rivers, aber was uns vor allem auffällt ist die viele Streetart, die es an allen Ecken zu entdecken gibt. Dabei gibt es richtige Kunstwerke. Die Christchurcher Tram sehen wir natürlich auch. Wir haben noch zwei wichtige Ziele: Das erste ist ein Whisky-Laden. Sebastian hat sich in den letzten Tagen schon etwas informiert, welche neuseeländischen Whiskys gut sind und so wird er bei “Whisky Galore” schnell fündig. Es ist ein Whisky geworden, der mit Manuka-Holz geräuchert wurde. Das ist uns tatsächlich schon früher aufgefallen, dass es immer wieder Manuka-geräucherte Produkte gibt, z.B. auch Schinken oder Ähnliches. Das zweite ist ein Stempel-Laden. Der stand tatsächlich schon ziemlich früh auf unserer To do-Liste für Neuseeland, da Marina natürlich direkt recherchiert hat, ob es neuseeländische Stempel gibt. Und ja, es gibt sie und es gibt eine ganze Reihe an Stemepln mit neuseeländischen Vögeln. Wir (ja, wirklich wir!) haben in dem netten Laden problemlos eine kleine Stempel-Kollektion zusammengestellt und dann natürlich auch erworben. 😉 Auf dem Weg zu unserem Abendessen, machen wir noch einen Abstecher im Riverside Market. Dabei handelt es sich um einen Indoor-Markt, der 7-Tage die Woche frische Lebensmittel anbietet, aber auch Restaurants und kleine Läden beherbergt. Er erinnert ein bisschen an die Kleinmarkthalle in Frankfurt (vielleicht ein bisschen moderner) und ist uns direkt sympathisch. Für unseren letzten Abend haben wir uns ein vegetarisches Restaurant herausgesucht: The Lotus-Heart. Es ist indisch angehaucht, wird aber nicht von Indern geführt und bietet eine interessante Fusionsküche aus unterschiedlichsten Richtungen. Nach Vor-, Haupt- und Nachspeise sind wir am Ende auf jeden Fall pappsatt und glücklich – denn es war richtig lecker!
Heute ist ein Fahrtag, weil wir bis nach Akaroa fahren, welches auf der Banks-Halbinsel liegt. Die Gegend gehört schon zum Distrikt von Christchurch, von wo aus wir am Samstag zurück nach Deutschland fliegen werden. Da wir den Käse vom Vortrag schon aufgebraucht haben, haben wir uns als Zwischenziel Geraldine ausgesucht und schauen noch einmal bei einer Käserei vorbei. Nachdem wir uns durch diverse Käsesorten probiert haben, nehmen wir uns noch einmal eine kleine Kollektion mit. Von Geraldine ist es nicht weit bis zum Peel Forest, wo es einen kurzen Track gibt, den “Big Tree Walk”. Entlang des Weges stehen große Matai, Kahikatea und Totara (alles drei sind Arten von Eiben). Manche der Bäume sollen ein Alter von 1000 Jahren haben. Der größte Baum ist ein Totara mit einem Durchmesser von fast drei Metern. Das sind auf jeden Fall beeindruckende Bäume. Nach einer kleinen Mittagspause, brechen wir zur zweiten Hälfte der Fahrt auf. Als wir auf die Banks-Halbinsel fahren, fahren wir zunächst an verschiedenen Seen vorbei, bevor die Straße auf dem letzten Stück sehr Serpentinen-reich wird. Unser Gastgeber in Oamaru hatte uns am Morgen schon darauf vorbereitet. Gegen 16:30 Uhr kommen wir schließlich in Akaroa an und checken in unser Motel ein, bevor wir noch eine kleine Erkundungstour durch Akaroa starten. Tatsächlich hat Akaroa eine französische Vergangenheit, denn die ersten Siedler, die dort lebten waren französische Walfänger. Deshalb ist hier alles französisch benannt: Die Straßen, die Geschäfte und die Restaurants und man sieht erstaunlich viele französische Flaggen. Insgesamt ist Akaroa ein sehr niedliches Örtchen mit vielen hübschen Häuschen. Wir schlendern durch das kleine Zentrum der Stadt und dann entlang der Küste bis zum Leuchtturm. Von dort spazieren wir noch etwas durch den Wald von Tane (Forest of Tane, Tane ist in der Maori-Mythologie der Gott des Waldes und der Vögel). Dieser Wald wurde bereits im 19. Jahrhundert angelegt und beherbergt neben heimischen Pflanzen auch viele (für Neuseeland) exotische Bäume wie Eichen, Kiefern, Zedern und Zypressen. Wir hören auch viel Vogelgezwitscher, unter anderem den Tui, aber in der Abenddämmerung haben sie sich gut versteckt.
Als wir morgens aufwachen, hören wir bereits den Wind pfeifen und ein Blick aus dem Fenster bestätigt uns das windige Wetter. Das Meer ist sehr aufgebauscht und die Pflanzen werden ordentlich durchgepustet. Der Wind wird uns den ganzen Tag noch begleiten, aber die Strecke entlang am Meer während wir von der Otago-Halbinsel in Richtung Dunedin fahren ist besonders beeindruckend. Die Brandung des Meers an die Küste ist so stark, das regelmäßig Wasser auf die Straße schwappt. Unser erstes Ziel ist der Katiki Point, wobei die letzten Kilometer dorthin mal wieder eher einer Schotterpiste gleichen. Am Katiki Point steht ein Leuchtturm, der im 19. Jh. errichtet wurde, nachdem viele Schiffsunglücke in der Gegend passiert sind. Ein Weg führt am Leuchtturm vorbei auf eine Felsklippe, auf der es sich einige Seelöwen gemütlich gemacht haben. Wobei wir es gar nicht so gemütlich finden, denn es ist schon fast stürmisch und wir geben uns Mühe nicht weggeweht zu werden. Vom Katiki Point fahren wir in ein paar Minuten zu den Moeraki Boulders. Hier am Strand liegen große, mysteriöse kugelförmige Steine verteilt (sie sind wohl vor Millionen von Jahren entstanden). Sehr faszinierend und auf jeden Fall einen Stopp wert. Wir machen hier eine kleine Snack-Pause und Marina bekommt ihre Hüpfphotos, bevor wir das letzte Stück bis nach Oamaru fahren. Dort checken wir zuerst in unsere Unterkunft ein. Das Schlafzimmer ist sehr faszinierend, denn die Gastgeberin ist Künstlerin und hat die Wände komplett bemalt. Von unserer Unterkunft laufen wir in das Zentrum von Oamaru. Unser erstes Ziel ist das Steampunk-Museum. Das Coole an dem Museum ist, dass man alles anfassen darf und überall auf Knöpfe drücken kann. Es gibt allerhand abgefahrene Konstruktionen und dadurch, dass das Museum interaktiv ist, wird einem nicht langweilig. Anschließend laufen wir durch die Harbour Street, in der sich eine Gallerie an die andere reiht und vor allem gibt es dort eine deutsche Bäckerei. Wir kaufen ein Sauerteigbrot und ein paar süße Teilchen und schlendern dann durch die Geschäfte und Gallerien. Die Straße ist auch so sehr sehenswert, da die Gebäude im viktorianischen Stil aus Kalkstein gebaut wurden (die Wälder waren zu dem Zeitpunkt größtenteils abgeholzt und so brauchte man ein alternatives Material für den Häuserbau). Unser letztes Ziel für heute ist eine Käserei. Hier in der Gegend gibt es einige Käsereien und die Whitestone Cheesery in Oamaru hat einen guten Ruf und selbstgemachten Käse. Die Küche hat leider schon geschlossen, deshalb nehmen wir uns einfach eine kleine Käsekollektion mit in die Unterkunft und machen eine Käseverkostung mit unserem zuvor erworbenen Brot. Dabei ist ein Blauschimmel-Hartkäse bei uns besonders beliebt.
Heute geht es für uns in die Catlins und weil wir einiges an Strecke vor uns haben, starten wir früh. Nach einem Stopp beim Supermarkt und einem bei einer günstigen Tankstelle (die Preisunterschiede der Tankstellen in Neuseeland sind wirklich groß – es lohnt sich eine Tankapp, bei der man nach den günstigsten Tankstellen schauen kann), fahren wir von Te Anau in etwa 2,5 h bis zum Waipapa Point in den Catlins. Die Catlins sind eine recht dünn besiedelte Gegend ganz im Süden der Südinsel und bieten eine beeindruckende Küstenlandschaft und viel Regenwald. Dazwischen gibt es – wie fast überall in Neuseeland – große Weideflächen mit Rindern und vor allem Schafen. Am Waipapa Point angekommen, laufen wir die wenigen Schritte bis zum Leuchtturm und sichten dabei schon den ersten Seelöwen. Es führt ein kleiner Weg direkt an den Strand, bei dem wir mühsam unsere 10 m Abstand zu den Seelöwen wahren. Die Seelöwen liegen dort aber ganz entspannt in der Sonne. Der eine Seelöwe liegt so versteckt, dass wir ihn erst hinterher entdecken, als wir zu unserem Weg zurückschauen. Ansonsten gibt es wie so oft die weitverbreiteten Paradiesgänse und Austernfischer, die zwischen den Steinen nach Futter suchen. Als nächstes kommen wir auf unserer Strecke zum Slope Point. Es ist der südlichste Punkt der Südinsel Neuseelands. Um dorthin zu kommen müssen wir aber über ziemlich matschiges Farmland. Sowohl das Schild am Eingang als auch ein uns entgegenkommender Mann warnen uns davor, aber auch mit den Tipps des Manns, wo wir am besten lang gehen, schaffen wir es nicht jede matschige Stelle zu umgehen. Aber das sind wir ja schon gewohnt. 😆 Unser Weg führt uns weiter zur Curio Bay. Leider ist sie aktuell nicht zugänglich, aber wir können von einer Aussichtsplattform einen Blick darauf werfen. Das Besondere an der Curio Bay ist nämlich ein 170 Mio. Jahre alter versteinerter Wald. Anschließend laufen wir über den direkt an der Curio Bay gelegenen Campingplatz. Hier lässt es sich im Sommer sicherlich ganz gut aushalten, es gibt einige Stellplätze direkt an der Küste mit Blick auf den Strand und das Meer. Direkt benachbart zur Curio Bay liegt die Porpoise Bay und so laufen wir noch etwas am Strand entlang. Manchmal kann man hier wohl Hector-Delfine, die kleinsten Delfine der Welt, beobachten, aber wir entdecken keine. Also geht es für uns weiter. Wir machen eine kleine Pause in einem niedlichen Cafe, dem Niagara Falls Cafe. Wir trinken beide etwas Warmes und gönnen und ein Citrus Slice. Der Kuchen ist wirklich unglaublich lecker und der Inhaber erzählt stolz, dass er selbst gemacht ist. Er war schon in Deutschland und überrascht uns mit einigen deutschen Wörtern. Am schönsten fand er Überlingen am Bodensee und beschrieb es mit den Worten “unglaublich schön”. Wie der Name des Cafes schon verrät, sind wir ganz in der Nähe der Niagara Falls. Der Entdecker hatte einen Sinn für Humor, denn er hatte davor die Niagara Fälle in Nordamerika gesehen. Die neuseeländischen Niagara Fälle – nun ja, wir sind erstmal dran vorbeigelaufen, um dann festzustellen, dass das wohl schon die Niagara Fälle waren. 😅 Da sind die McLean Falls dann doch etwas beeindruckender. Zu diesen Wasserfällen führt ein schöner Weg durch den Regenwald und an den Wasserfällen selbst kann man gut rasten und die Aussicht auf das rauschende Wasser genießen. Auf dem Weg zum Nugget Point werfen wir vom Florence Hill Lookout noch einen Blick auf den sehr hübsch aussehenden Tautuku Beach. Am Nugget Point gibt es einen Leuchtturm, aber vor allem gibt es interessante Gesteinsformationen im Wasser – die Nuggets. Kurz unterhalb des Nugget Points liegt für uns als letztes Ziel in den Catlins noch die Roaring Bay. Hier kann man zu einem versteckten Ausguck laufen, um Pinguine zu beobachten. Obwohl die Dämmerung schon einsetzt, sehen wir leider keine Pinguine, stattdessen gibt es Ziegen und Baumstümpfe, die wie Pinguine aussehen. 😄 Als es frisch wird, fahren wir zu unserer heutigen Unterkunft in Kaka Point. Unsere Gastgeberin zeigt uns beeindruckende Bilder von Polarlichtern und meint, dass heute Abend um 8 oder 9 Uhr vielleicht auch welche zu sehen wären. Also trauen wir uns noch mal nach draußen in die Kälte und gehen an den Strand. Polarlichter sehen wir zwar keine, aber der Sternenhimmel ist trotzdem schön.
Heute geht es für uns über den Haast Pass. Er verbindet Haast, welches an der Westküste der Südinsel liegt, mit Wanaka, welches zum Distrikt Otago gehört und ist der südlichste Pass, der über die neuseeländischen Alpen führt. Gleichzeitig liegt der Haast Pass auch im Mount Aspiring National Park und es gibt entlang der Strecke einiges Sehenswertes. Das Wetter meint es leider immer noch nicht so wirklich gut mit uns und so ist direkt unser erster kleiner Walk zu den Roaring Billy Falls recht nass – sowohl von oben als auch von unten. Aber wir sind ja schon geübt im Umgehen großer Pfützen und die Regenponchos liegen auch bereit, so dass uns der Regen nicht abhalten kann. Der kurze Weg zu dem Wasserfall führt wieder mal durch einen schönen Wald und endet am Flussbett des Haast-Flusses. Auf der anderen Seite des Flusses fällt der imposante Wasserfall in mehreren Kaskaden in den Fluss. Dem State Highway 6 weiter nach Wanaka folgend, kommen wir noch an weitere Parkplätze, die über kurze Wege zu Wasserfällen führen. Wir bewundern auch noch die Thunder Creek Falls und die Fantail Falls bei Regen. Den Haast Pass Lookout verpassen wir, weil er entlang der Strecke nicht angekündigt wird und so merken wir erst im Nachhinein, dass wir einfach vorbeigefahren sind. Nachdem wir den Haast Pass passiert haben, fahren wir eine Weile enlang eines Flusses, dem Makarora River, bevor dieser schließlich im Lake Wanaka endet. An diesem großen, langgezogenen See fahren wir eine ganze Weile entlang, bevor wir uns dann noch einmal von ihm entfernen, nur um an einem anderen schönen See, dem Lake Hawea, vorbeizufahren. Als wir uns Wanaka nähern, klart das Wetter auf und in Wanaka empfängt uns schließlich schönster Sonnenschein. Wie ihr vielleicht schon vermuten könnt, liegt das Städtchen Wanaka direkt am Lake Wanaka und so können wir den Sonnenschein direkt am Ufer des Sees genießen. Berühmt ist Wanaka für den ‘Lone Tree’, ein einsamer Baum, der im See steht und sogar einen eigenen Hashtag hat: #thatwanakatree Von Wanaka fahren wir weiter zur unserer heutigen Unterkunft in Cromwell (ursprünglich wollten wir in Queenstown übernachten, aber das war uns zu teuer – da war Cromwell eine willkommene Alternative).
Heute morgen ist es zum ersten Mal richtig eisig. Das Thermometer zeigt 2°C an. Brrr, gut das wir uns warm eingepackt haben. Heute haben wir eine relativ große Strecke vor uns, wir fahren von Hokitika bis nach Haast immer entlang des State Highways 6. Das Wetter ist sehr durchwachsen angesagt, weshalb wir nur kleinere Zwischenstopps – je nach aktuellem Wetter – eingeplant haben. Unser erstes Ziel ist Okarito. Okarito ist ein kleines Örtchen und hat ein Sumpfgebiet direkt an der Küste sowie Regenwald zu bieten. Es regnet fleißig auf unserer Fahrt bis nach Okarito. Als wir in Okarito ankommen, lässt der Regen etwas nach. Wir werfen uns also unsere Regenponchos über und drehen eine kleine Runde durch das Moorland. Der Weg führt über einen Bohlenweg direkt hindurch und geht dann im Wald einen kleinen Berg hinauf zu einem Aussichtspunkt, von der aus wir das Feuchtgebiet überblicken können. Da der Regen beständig und kein Kea in Sicht ist, laufen wir zum Auto zurück und fahren weiter. Es geht weiter entlang des Glacier Highways, an welchem zwei Gletscher, Franz Josef und Fox Glacier, gelegen sind. Wir glauben es kaum, aber es hört auf zu regnen und es kommt sogar die Sonne raus. In dem Örtchen Franz Josef werden wir endlich fündig und können Kawakawa-Tee kaufen. Bisher hatten wir immer nur Blends gefunden mit meist nur einem sehr geringen Kawakawa-Anteil. Am Franz Josef-Gletscher gibt es einen Parkplatz. Eine Informationstafel klärt einen über die heutigen Bedingungen auf: Der Aussichtspunkt befindet sich 3000 m vom Gletscher, wir laufen hin und zurück 30 min und der Weg ist heute in einem guten Zustand. Na dann, nichts wie los. Der Gletscher ist trotz der Entfernung beeindruckend und an den Berghängen zu seiner Rechten gibt es einige kleine Wasserfälle zu bestaunen. Obwohl das Wetter die meiste Zeit durchwachsen war, scheint extra für Franz Josef die Sonne. Als wir beim Fox Glacier ankommen ist zum einem ein Teil des Weges gesperrt und zum anderen hat es auch wieder angefangen zu regnen, so dass wir diesen Gletscher dann ausfallen lassen und stattdessen zu unserem nächsten Ziel dem Knight’s Point kurz vor Haast weiterfahren. Tatsächlich lässt der Regen am Knight’s Point wieder etwas nach und so können wir die Aussicht auf das Meer und die umliegenden Buchten genießen. Als wir gerade gehen wollen, fliegt eine Maorifruchttaube (engl. New Zealand Wood Pigeon) in einen Baum direkt am Parkplatz und macht sich über die Beeren her. Im Gegensatz zu den bei uns heimischen Tauben, ist sie deutlich größer (wir haben gelesen bis zu 50 cm und 850 Gramm!). Dementsprechend wackelig sieht es aus, wenn sie sich an den weiter außen gelegenen Beeren bedient. Schließlich fahren wir zu unserer Unterkunft, es regnet kräftig weiter und wir lassen den Abend bei Nudeln und Soße ausklingen.
Als wir aufwachen sehen wir die Umgebung unserer Unterkunft zum ersten Mal im Hellen. Es gibt eine süße Terrasse und wir können sogar das Meer sehen, wenn wir aus dem Fenster schauen. Als erstes genießen wir unser Frühstück – so ein luxuriöses Frühstück hatten wir bisher in Neuseeland noch nicht und wir können gar nicht alles probieren. Die für den englischsprachigen Bereich typischen Aufstriche Marmite und Vegemite probieren wir auch mal, aber sie sind schon sehr speziell – es schmeckt ein bisschen so als würde man Maggi auf sein Brot schmieren. Sarah hatte uns einen kleinen Loop Track unten am Meer empfohlen und da er nur 5 min zu Fuß weg ist, laufen wir die paar Meter bis zum Meer. Schon von weitem sehen wir, dass heute eine sehr raue See herrscht und zusammen mit der Felsenküste von Charleston ergibt das ein imposantes Schauspiel. In den wilden Wellen entdecken wir tatsächlich eine Robbe – unsere erste Robbe, die wir in Neuseeland sehen. Bevor wir uns von Sarah verabschieden, erzählt sie uns noch, dass sie deutsche Wurzeln hat (tatsächlich schon unsere zweite Gastgeberin mit deutschen Wurzeln) und dass die Schnee-bedeckten Berge, die wir im Landesinneren sehen, sehr untypisch sind, da das Wetter hier in der Regel sehr gemäßigt ist. Wir nehmen den State Highway 6 in Richtung Süden. Die Strecke ist sehr malerisch, große Teile fahren wir direkt am Meer und im Landesinneren sieht man die – teils Schnee bedeckten – Berge. Es gibt auch immer wieder die Möglichkeit an der Straße zu halten und den Ausblick zu genießen. Unser erster größerer Zwischenstopp sind die Pancake Rocks. Sie heißen so, weil sie aussehen wie gestapelte Pancakes – passenderweise gibt es dort im Restaurant dann Pancake Stacks – für 27 NSD sind sie uns dann aber doch etwas zu teuer. Stattdessen gehen wir den gut ausgebauten Rundweg entlang der Pancake Rocks. Zunächst geht es durch etwas Wald. Das Besondere sind hier die Nikau-Palmen und der Flachs, die bei dem milden Wetter hier gut wachsen. Dann kommen wir zu den Pancake Rocks. Die Pancake Rocks sind vor 30 Millionen Jahren aus den Ablagerungen winziger Fragmente toter Meerestiere und -pflanzen auf dem Meeresboden entstanden. Da etwa 2 km unter der Meeresoberfläche ein großer Wasserdruck herrschte, verfestigten sich diese Ablagerungen in harten und weichen Schichten. Später wurde der Kalkstein durch seismische Einwirkungen allmählich über den Meeresboden gehoben. Durch Regen, Wind und Meerwasser haben sich dann teilweise bizarre Formen ergeben. Beeindruckend sind auch die Blowholes. Hierbei kann es durchaus mal sein, dass man etwas nass wird, wenn ein komprimiertes Wasser-Luft-Gemisch aus den darunterliegenden Höhlen entweicht. Schließlich können wir auch mal wieder Vögel beobachten, die sich die Pancake Rocks zu ihrem zu Hause gemacht haben: Die Taraseeschwalben. Bald beginnen sie wohl mit dem Brüten auf den Pancake Rocks. Nach einer weiteren guten Stunde Fahrt entlang der Westküste erreichen wir Hokitika, ein kleines, beschauliches Städtchen, welches für seinen Greenstone (Pounamu) bekannt ist. Wir parken, schlendern durch die Straßen und tingeln ein bisschen durch die Galerien. Pounamu kaufen wir zwar keinen, aber dafür finden wir trotzdem ein paar hübsche Dinge. Danach laufen wir zum Strand, welcher riesige Mengen an angeschwemmten Holz beherbergt. Viele Personen haben damit kleine Kunstwerke gebaut. Wir laufen bis zum Sunset Point, einer kleinen Landspitze, die ins Meer hineinragt. Vor 9 Jahren hat Marina hier den Sonnenuntergang beobachtet, heute sind wir dafür zu früh, aber der Ausblick ist trotztem schön. Ein letztes Ziel für heute haben wir noch: Die Hokitika Gorge. Wir checken noch schnell in unserer Unterkunft ein und fahren dann die 30 min bis zum Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung. Wir sind erst gegen 17:30 Uhr dort und da es noch relativ früh dunkel wird, sind wir uns nicht sicher, ob wir es noch bis zum Ende des Weges schaffen. Laut Schild dauert der Weg 1.5 h und nach unserer gestrigen Erfahrung mit den Whisky Falls trauen wir der Angabe nicht… Deshalb laufen wir zuerst zum Lookout Point. Hier können wir schon tolle Ausblicke auf das türkisblaue Wasser der Schlucht werfen und das motiviert uns noch ein paar Meter entlang des richtigen Wegs zu gehen. Der Weg führt zuerst durch ein Waldstück mit vielen Farnen und Moos- und Flechten-bewachsenen Baumstämmen, bevor wir mit den ersten Ausblicken auf den Fluss belohnt werden. Schließlich kommen wir zu einer großen Hängebrücke, laut Tafel sollte man dorthin 30 min laufen – wir sind aber maximal 15-20 min gelaufen. Deshalb wagen wir es und laufen noch etwas weiter und wir werden belohnt, wir kommen bereits nach kurzer Zeit am Ende des Weges an, der einem noch einmal wunderschöne Blicke auf die Schlucht liefert. Wir klettern auf ein paar Felsen und es kommen zwei Silvereyes vorbei (in deutsch Graumantelbrillenvogel – wer sich wohl immer diese deutsche Vogelnamen ausdenkt?). Das sind wirklich süße, quirlige Vögelchen und wir versuchen jetzt auch mal das Video vom Silvereye als Link einzubetten. Es kann sein, dass es einen Moment dauert bis das Video geladen hat – gebt uns gerne Feedback, ob ihr das Video anschauen konntet. 😊 So langsam setzt die Dämmerung ein, deshalb laufen wir den Weg dann zurück (wobei Sebastian insgeheim hofft, dass uns ein Kiwi über den Weg läuft – aber dafür ist es dann doch noch zu hell). Die Hokitika Gorge ist auf jeden Fall phänomenal schön und absolut empfehlenswert! Es war eine super Entscheidung, trotz der späten Uhrzeit noch zur Schlucht zu fahren.
Learning of the day: Traue den neuseeländischen Zeitangaben bei Wanderwegen nicht!
Nach unserem wunderschönen Halbtagesausflug in den Abel Tasman National Park, haben wir nachmittags Zeit noch einmal nach Kaiteriteri zu laufen bzw. um genau zu sein nach Little Kaiteriteri. Little Kaiteriteri liegt direkt neben Kaiteriteri und ist sozusagen die kleine Schwester von Kaiteriteri. 😉 Von Kaiteriteri führt ein kleiner Weg durch ein Wäldchen nach Little Kaiteriteri. Es gibt eine Aussichtsplattform, von welcher man über den Strand von Kaiteriteri schauen kann und vor allem sind mal wieder allerlei Vögel unterwegs. Die Glockenhonigfresser haben einfach so einen schönen Gesang. Aber auch der Tui singt wirklich hübsch. Der Weg endet am Strand von Little Kaiteriteri. Dorthin weichen wohl die Locals aus, wenn im Sommer Kaiteriteri von Touristen überrannt wird. Heute ist aber nicht viel los und wir haben freie Platzwahl. Ein Schild weist darauf hin, dass hier auch der Blue Penguin lebt und brütet. Im Deutschen wird er Zwergpinguin genannt, denn er ist die kleinste Pinguinart. Wir sehen allerdings keine (das wird sich aber bis zum Ende unseres Urlaubs hoffentlich noch ändern). Normalerweise kommen sie auch erst in der Dämmerung an Land, dafür sind wir noch zu früh. Stattdessen machen wir es uns etwas am Strand gemütlich und genießen das Meerrauschen und beobachten die Möwen. Sebastian traut sich trotz der eisigen Wassertemperaturen auch mit den Füßen ins Wasser (12.6 °C). Wir sehen sogar ganz Verrückte, die richtig schwimmen. 🥶 Als die Schatten zu groß werden, laufen wir noch einmal bis zum anderen Ende des Strands, denn dort gibt es ein paar interessante, mit Pflanzen bewachsene Gesteinsformationen. Zum Abendessen kehren wir in unsere Unterkunft zurück.
Das Wetter verspricht für den heutigen Tag sehr schön zu werden und so freuen wir uns auf unseren Ausflug in den Abel Tasman National Park. Wir laufen von unserer Unterkunft 10 min nach Kaiteriteri an den Strand, wo wir die Tickets für das Wassertaxi in den Abel Tasman National Park kaufen. Auf der 45 min langen Fahrt in die Anchorage Bay, können wir vom Wasser aus schon die ersten Eindrücke vom Nationalpark sammeln. Besonders beeindruckend ist der Split Apple Rock, der wie der Name schon verrät, wie ein durchgeschnittener Apfel aussieht. An der Anchorage Bay gehen wir von Bord. Die Bucht ist wirklich schön, so dass wir dort noch ein bisschen verweilen. Zwei Austernfischer sind auch da und sie scheinen an Menschen gewöhnt zu sein, denn sie sind nicht besonders scheu. Vom Strand aus geht es ein kurzes Stück bergauf bis wir auf den Küstenwanderweg treffen. Wenn wir mehr Zeit in Neuseeland hätten, stünde dieser 60 km Wanderweg auf jeden Fall auf unserer To do-Liste. Die Vegetation ist mal wieder vielfältig. Zeitweise läuft man eher durch Buschland, dann wieder durch Wälder mit vielen Farnbäumen. Wir sehen auch Glockenhonigfresser, aber sie sind zu flink für uns, als dass wir sie auf einem Foto festhalten könnten. Dafür sind die Wekas gar nicht scheu. Sie laufen sogar noch in unsere Richtung und sie machen ziemlich lustige Geräusche. Gegen Ende merken wir, dass die Zeit knapp wird und um das Wassertaxi nicht zu verpassen, absolvieren wir den letzten Teil der Strecke etwas zügiger. Unsere kleine Wanderung endet an der Apple Tree Bay, wo uns das Wassertaxi – wir erreichen es zwei Minuten vor dem Abfahrtszeitpunkt – wieder einsammelt und zurück nach Kaiteriteri bringt. Anmerkung: Für mehr Bilder aus dem Abel Tasman National Park schaut einfach in der Fotogalerie vorbei. Es gibt auch noch ein lustiges Video vom Weka, aber wir haben noch keine gute Lösung, wie wir das Video am besten hier einbetten, ohne das Laden der Seite unendlich zu verlangsamen. Nachtrag: Das Weka-Video ist jetzt online!
Heute heißt es früh aufstehen, denn wir setzen mit der Fähre zur Südinsel über und müssen um sieben Uhr am Hafen in Wellington sein. Nachdem wir eingecheckt haben und noch etwas in der Schlange zum Boarding stehen, dürfen wir schließlich auf die Fähre fahren. Wir parken unser Auto und gehen dann auf das Passagierdeck. Die ca. 100 km lange Überfahrt dauert 3h30. Der Abschiedswunsch einer ruhigen Überfahrt unserer Guide in Zealandia erinnert uns daran, dass die Cookstraße zwischen Nord- und Südinsel zu den stürmischsten und unvorsehbarsten Meerstraßen der Welt gehört. Wir haben aber Glück, wir haben gutes Wetter und eine ruhige See, so dass die Überfahrt angenehm verläuft. Insbesondere das letzte Stück durch den Marlborough Sound bevor wir in den Hafen von Picton einlaufen ist sehr schön. Die ersten Kilometer auf der Südinsel ist das Wetter noch gut, so dass wir die Aussicht auf der “Scenic Route” entlang des State Highways 6 genießen können. Es zieht allerdings zunehmend zu und schließlich fängt es an zu regnen. Eigentlich wollten wir bei der Pelorus Bridge noch einen Zwischenstopp einlegen. An dem Fluss wurde die Fässerszene mit den Zwergen in “Der Hobbit” gedreht. Als wir dort ankommen gießt es allerdings in Strömen und nach unserer gestrigen Tour durch Regen, können wir uns nicht motivieren auszusteigen. Stattdessen werfen wir nur aus dem Auto einen Blick auf den Fluß, der bei schönem Wetter sicherlich zum Verweilen einlädt. Nach ca. 1.5 h Fahrt kommen wir in Motueka an, wo wir im Supermarkt noch Verpflegung für die nächsten Tage mitnehmen. Dann fahren wir die letzten Kilometer nach Kaiteriteri, welches am Rande des Abel Tasman National Parks gelegen ist und wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.
Heute geht es für uns auf Erkundungstour durch Wellington. Obwohl Wellington die Hauptstadt von Neuseeland ist, ist es eine beschauliche Stadt. Unser Appartement Hotel liegt ziemlich zentral, so dass wir unser Auto stehen lassen und die Stadt zu Fuß erkunden. Der Mann an der Rezeption hatte uns am Vorabend eine Abkürzung durch ein Parkhaus gezeigt, so dass wir direkt am Lampton Quay, mitten im Zentrum von Wellington, herauskommen. Als wir den Lampton Quay entlang laufen, sehen wir ein NTT-Gebäude. Sollte Sebastian sich mal versetzen lassen wollen, könnte er ja nach Wellington gehen 😉 Wir kommen schließlich am Parlamentsgebäude an, welches aussieht wie ein Bienenstock und dementsprechend passenderweise Beehive genannt wird. Anschließend laufen wir einen Berg in Richtung Botanischen Garten hoch und entdecken auf etwa halber Strecke einen Baum in dem zwei Tuis sitzen. Während wir mal wieder versuchen diese flinken Vögel zu fotografieren, spricht uns eine Frau an, die wissen möchte, was wir machen und gibt uns dann noch ein paar Tipps mit, wo wir noch mehr Tuis finden und dass im Duck Pont heute zwei Paradiesgänse sind, die normalerweise nicht da sind. Der Botanische Garten in Wellington ist sehr schön angelegt. Es gibt verschiedene Bereiche, z.B. einen Kräuterbereich mit Kräutern fürs Kochen und für medizinische Zwecke oder auch einen Kameliengarten, wo alle Büsche gerade in voller Blütenpracht stehen. Es gibt aber auch richtig schöne Waldbereiche (natürlich auch mit Farnen), durch welche schmale Wege führen. In einem dieser Waldbereiche entdecken wir Kakas, neuseeländische Waldpapageien, die wir eine ganze Weile beobachten. Schließlich kommen wir beim Duck Pont vorbei und tatsächlich finden wir ein Pärchen Paradiesgänse. Unser Weg durch den Botanischen Garten endet bei der Cable Car, welche den Botanischen Garten mit dem Lampton Quay verbindet. Die meisten Leute fahren mit der Bahn eher nach oben, wir nehmen den Weg nach unten und laufen dann entlang des Kais zum Te Papa Museum. Wir haben Glück, denn bisher ist das Museum für all kostenlos, aber ab nächster Woche wird es für internationale Besucher 35 NSD kosten. Das nennen wir mal gutes Timing 😉 Wir stärken uns noch mit einer Kleinigkeit im Cafe. Sebastian probiert zum ersten Mal den Kawakawa-Tee, der aus Tahiti-Pfeffer hergestellt wird. Der Tee schmeckt sehr würzig und lecker, mal schauen, ob wir da im Supermarkt noch welchen finden. Im Museum starten wir mit der Ausstellung zur Besiedlungsgeschichte Neuseelands. Außerdem lernt man im Museum vieles über bedrohte und ausgerottete Tierarten in Neuseeland. Hauptverantwortlich dafür ist, wie sollte es anders sein, der Mensch, der ohne zu überlegen, Tier- und Pflanzenarten nach Neuseeland eingeführt hat, die zu einer irreversiblen Veränderung der Flora und Faunn geführt haben. Doch auch die Jagd auf viele Vogelarten, tat ihr übriges. Wen die Geschichte Neuseelands nicht interessiert, bitte den folgenden Abschnitt überspringen. Die Landfläche Neuseelands hat sich schon sehr früh von den anderen Kontinenten abgespaltet, was dazu geführt hat, dass sich in Neuseeland eine ganz besondere und einmalige Flora und Faune entwickelt hat. Im 13. Jh. sind die ersten Siedler aus Polynesien angekommen, die heute als Maori bekannt sind. Sie haben die ersten Tiere und Pflanzen eingeführt, die ursprünglich in Neuseeland nicht ansässig waren, z.B. Hunde und Süßkartoffeln. Die Maori haben auch angefangen das Land zu roden, um so Material und Platz für ihre Siedlungen zu (be)schaffen. Außerdem sind sie für die Ausrottung des Moas, einen der größten flugunfähigen Vogel, verantwortlich, da sie ihn stark bejagt haben. Die ersten Europäer sind erst im 17. und 18. Jh. in Neuseeland angekommen. Zunächst ein Niederländer (Abel Tasman) und dann in größerem Stil die Briten. Sie haben weitere Tiere (Hasen, Ziegen, Rehe, um nur ein paar zu nennen) eingeführt und haben Wälder im großen Maßstab abgeholzt und damit Handel betrieben. So hat sich Neuseeland innerhalb kurzer Zeit stark verändert, insbesondere sind zahlreiche Tiere ausgerottet oder start dezimiert worden. Auch heute sind noch viele Tierarten gefährdet. Auch der Kiwi. 1840 wurde der umstrittene Vertrag von Waitangi zwischen den Maori und den Briten geschlossen, der Neuseeland offiziell zur Kolonie von Großbritannien machte. Die Themen sind im Te Papa Museum gut aufgearbeitet und so ist es interessant, die unterschiedlichen Bereiche zu erkunden. Nach dem Museumsbesuch laufen wir zurück zu unserer Unterkunft und bereiten uns auf unsere Nachtführung in Zealandia vor.
Morgens schauen wir nochmal kurz am Lake Taupo vorbei, bevor es für uns in Richtung Tongariro National Park geht. Wir fahren noch eine ganze Zeit entlang des Lake Taupo, so dass wir noch einen Zwischenstopp in der Maraetai Bay einlegen. Dort sind einige Vögel aktiv, so dass ich zum ersten Mal mein Teleobjektiv raushole und auf Vogelfoto-Jagd gehe. Wir sehen unter anderem einen Weißwangenreiher, Maskenkiebitze und schwarze Schwäne. Nachdem wir den Lake Taupo hinter uns gelassen haben, nähern wir uns dem Tongariro National Park und die Straßen werden deutlich bergiger und kurviger. Schon die Fahrt durch den Tongariro National Park ist beeindruckend. Teilweise erinnern die grünen Hügel an Schottland, dann wird es karger und wir nähern uns dem Mount Ngauruhoe. Tatsächlich konnten wir schon von Taupo aus einen ersten Blick auf diesen Vulkan werfen, aber aus der Nähe ist dieser Berg noch einmal imposanter. Für alle Herr der Ringe-Fans: Der Mount Ngauruhoe ist der Schicksalsberg in Mordor; der Vulkan, in dessen Feuer der Ring der Macht geschmiedet wurde und wo der Ring auch wieder vernichtet werden muss. Da Sebastian etwas erkältet ist, entscheiden wir uns für einige kleinere Walks anstelle von einer größeren Wanderung. Unser erster Stop ist an den Tawhai Falls. Wie wir im Nachhinein lesen, tatsächlich auch Drehort von Herr der Ringe, bei Google Maps steht es schön beschrieben: “Gollum’s Pool”, dort wo Gollum den Fisch fängt und dabei von Faramir und seinen Bogenschützen beobachtet wird. Der kleine Wasserfall mit den Steinen davor ist wirklich idyllisch gelegen. Anschließend fahren wir die letzten Meter bis nach Whakapapa. Dort laufen wir den Ridge Walk, ein hübscher Weg der zunächst durch Birkenwald führt. Der Wald wirkt mit den mit Moos und Flechten bewachsenen Stämmen direkt verwunschen. Hier finden wir an ein paar schattigen Stellen tatsächlich noch etwas Schnee. Anschließend geht es in Buschland weiter den Berg hinauf. Lustigerweise endet der Weg an einem großen Tisch, nach einer Bank hält man hier vergeblich Ausschau. Für die abwechslungsreiche Vegetation und die Ausblicke zum Mount Ngauruhoe, ins Tal und zu einem zweiten imposanten Vulkan, dem Mount Ruapehu lohnt sich der Weg aber allemal. Als wir von Whakapapa zurück zum State Highway 47 fahren, machen wir noch einen kurzen Halt beim Mounds Walk. Dieser kurze Weg führt durch eine merkwürdig hügelige Landschaft und es gab verschiedene Theorien, woher diese Hügel kommen. Die kurze Tour endet auf einem kleinen Hügel und löst das Rätsel auf. Tatsächlich stammen die Hügel von Trümmern des Ruapehu-Vulkans: Der Vulkan ist das letzte Mal vor 12,000 Jahren ausgebrochen, aber danach brodelte der Vulkan unterirdisch weiter, so dass vor 11,000 Jahren der Druck zu groß wurde und das oberirdische Gestein ins Rollen gebracht wurde. Entlang der Hauptspur, wo das Geröll mit großer Geschwindigkeit herunterrutschte, entstanden viele kleine Hügel. Im Süden des Tongariro National Parks machen wir einen letzten Stopp in Ukahune und drehen noch eine kleine Runde durch den Mangawhero Forest, der wieder mal viel Farn zu bieten hat. Ein kleiner Bergbach schlängelt sich durch den Wald. Schließlich fahren wir die letzten km durch den Tongariro National Park, der uns immer wieder atemberaubende Anblicke bietet. Unser heutiges Ziel ist Whanganui, ein Städtchen direkt am Meer. Wir haben mal wieder einen Homestay gebucht, wo wir herzlich von unserer Gastgeberin Julie empfangen werden. Wir sind in einem niedlichen Tiny-Häuschen direkt unter einem großen Orangenbaum und einem großen Grapefruitbaum voller Früchte untergebracht.
Von Orakei Korako geht es weiter in Richtung Taupo, wo sich unsere nächste Unterkunft befindet. Kurz vor Taupo befinden sich die Huka Falls. Zunächst halten wir am Lookout Point oberhalb des Wasserfalls und werfen einen ersten Blick auf ihn. Dieser Wasserfall beeindruckt vor allem durch die riesigen Wassermassen (220,000 Liter Wasser pro Sekunde), die sich durch die Felsen quetschen. Bereits hier oben ist der Wasserfall deutlich hörbar. Wir fahren weiter zum Parkplatz der Huka Falls und laufen die paar Meter bis zum Wasserfall. Direkt am Wasserfall ist das Wasserrauschen noch einmal deutlich lauter. Nach ein paar Fotos brechen wir dann auf zu unserer nächsten Unterkunft. Das Ika Nui Motel liegt direkt am Lake Taupo und so machen wir abends noch einmal einen kleinen Abstecher ans Wasser. Der Lake Taupo ist tatsächlich der größte See Neuseelands und mit 616 km2 sogar größer als der Bodensee.
Eigentlich wollen wir vormittags noch in das Maori-Dorf Whakarewarewa in Rotorua, aber dafür sind wir wohl etwas zu spontan, denn man kann keine Führungen mehr buchen und als wir daran vorbeifahren gibt es keine freien Parkplätze und es ist eine riesige Menschenmenge vor dem Eingang. Deshalb fahren wir direkt nach Orakei Korako, auch bekannt als “The Hidden Valley”. Orakei Korako ist ein geothermisches Gebiet in der vulkanischen Zone von Taupo und liegt direkt am Lake Ohakuri. Als wir nach einer knappen Stunde Fahrt ankommen, ist der Parkplatz fast leer. Kein Wunder die Leute sind ja alle in Whakarewarewa 😉 Beim Aussteigen aus dem Auto steigt uns schon der erste leichte Schwefelgeruch in die Nase. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung werden wir mit einem kleinen Boot über den See gesetzt und können unsere Tour durch das Geothermalgebiet beginnen. Die farbenfrohen Felder entstehen durch Mikroben, die in dem warmen Wasser wachsen und ganze Matten ausbilden. Weiße Ablagerungen sind Sinter (poröse Gesteinsablagerungen, meist Kalkstein). Dazwischen gibt es immer wieder heiße, dampfende Quellen. Angeblich ist Orakei Korako das größte Geysirfeld Neuseelands mit rund 26 aktiven Geysiren, das können wir aber nicht bestätigen, denn wir sehen keinen einzigen aktiven Geysir während unseres Rundgangs. Eine weitere Besonderheit ist das Orakei Korako neben einem anderen geothermalen Feld in Italien als einziges eine Höhle besitzt. In der Ruatapu-Höhle gibt es einen Wasserpool – darin baden sollte man aber wohl eher nicht mit einem pH Wert von 2-3 und 44°C. Es gibt auch jede Menge Farne zu fotografieren und Schilder verraten uns bisschen was über die verschiedenen Farnarten Neuseelands: Der Silberfarn (auch Ponga) ist das Nationalsymbol Neuseelands, aber es gibt auch noch Wheki, einen 2-6 m hohen Baumfarn, Tangle fern (Dicranopteris linearis für die Biologen unter euch) und Mamaku (Cyathea medullaria, schwarzer Baumfarn). Es gibt in Neuseeland noch viel mehr Farne, aber die vier genannten Arten sind in Orakei Korako ansässig. An dem ein oder anderen Schlammpool kommen wir auch vorbei, aber so wie sie blubbern, sind sie wohl nicht für eine Schlammkur geeignet.
Nachmittags geht es für uns in die National Kiwi Hatchery in Rotorua. Die National Kiwi Hatchery ist die größte Kiwi-Brüterei der Welt. Sie ist wohl sehr erfolgreich bei der Eiausbrütung und der Kiwi-Kükenaufzucht. Wenn die Kiwis alt genug sind werden sie mit einem Tracker ausgestattet und wieder dort ausgesetzt, wo ihre Eier eingesammelt wurden. In der einstündigen Führung bekommen wir Einblicke in die Besonderheiten des Kiwis (das meiste davon ist tatsächlich nicht neu für uns): Kiwis können nicht fliegen und sind nachtaktiv. Es gibt fünf verschiedene Kiwi-Spezies (Brown kiwi, Great spotted kiwi, Little spotted kiwi, Rowi, Tokoeka), wobei der Rowi mit etwa 450 Exemplaren der seltenste Kiwi ist. Die Hauptgefährdung des Kiwis sind eingeschleppte Raubtiere wie Hermeline, Frettchen, Opossums und auch Hunde. Die Eier, die Kiwis legen, sind im Vergleich zu ihrem Körper sehr groß. Man kann sich das Gewicht der Eier etwa so vorstellen als würden wir ein 16 kg Baby austragen. Bei unserer Tour sehen wir in einem Nachthaus drei Kiwis. Sie sind alle drei sehr aktiv und suchen im Boden fleißig nach Futter. Danach bekommen wir Einblicke in die Kiwi-Aufzucht. Die Eier, die die National Kiwi Hatchery in der Natur einsammelt, werden regelmäßig mit einer Taschenlampe auf die Größe der Luftblase und die Durchblutung untersucht. Außerdem müssen die Eier gedreht werden, damit die Nährstoffe gleichmäßig verteilt sind. Das macht normalerweise der brütende Kiwi-Vater. Bei intakten Eiern übernimmt das eine Maschine. Eier, die bereits einen Knacks haben, werden mit Klebeband stabilisiert und von Hand gedreht. Wenn die Kiwis schlüpfen, kommen sie in einen speziellen Inkubator, weil der Schlüpfprozess für sie sehr anstrengend ist. Wir haben das Glück, dass vor 4 Tagen das erste Küken der Saison 2024/25 geschlüpft ist und wir können in seine Schlafkammer schauen. Das Baby-Kiwiküken ist wirklich sehr goldig und sieht sehr flauschig aus. Im Vergleich zu anderen Vögeln sind die Federn von Kiwis sehr weich, wir dürfen ein paar Federn auch mal anfassen. Die Tour gibt uns einige Einblicke in das aufwändige Kiwi-Zucht- und Erhaltungsprogramm von Neuseeland und mit dem Ticketpreis unterstützt man das Programm.
Manche von euch würden ja gerne Mal nach Hobbiton oder haben es sogar schon besucht. Heute war es für uns soweit. Zur Vorbereitung haben wir uns vor dem Urlaub nochmal alle Hobbit und Herr der Ringe Filme angeschaut. Wir brechen relativ zeitig auf, damit wir um 9 Uhr da sind. Nach dem Check-in und noch etwas Wartezeit werden wir mit dem Bus zum Hobbiton Movie Set gebracht. Unsere Guide Annie instruiert uns noch kurz bevor es losgeht. Das Movie Set liegt mitten auf einer riesigen Schaf- und Rinderfarm. Bei der Suche nach einem passenden Filmset haben die Produzenten dieses Fleckchen Land vom Hubschrauber aus entdeckt. Es erfüllte alle Kriterien für die Location: Es sind Hügel vorhanden, es gibt einen See und vor allem steht ein großer Baum – der Partybaum in den Hobbit-Filmen – auf dem Grundstück. Nach dreimonatigen Verhandlungen mit der Alexander Farm haben sie sich geeinigt und mit dem Bau von Hobbiton begonnen. Im Gegensatz zu den meisten andern Filmsets, wurde Hobbiton nach dem Drehende von “Herr der Ringe” und “Der Hobbit” nicht wieder abgebaut, sondern erhalten und so können wir heute durch das idyllische Hobbiton laufen. Die Hobbithöhlen, oder besser ihre Vorgärten, sind einfach liebevoll bis ins kleinste Detail eingerichtet und es gibt viel zu entdecken. Gleichzeitig lernen wir alles mögliche über die kleinen feinen Tricks am Filmset. Zum Beispiel befinden sich hinter (fast) allen Hobbithöhlen-Türen einfach Wände und keine Hobbithöhlen, denn die Szenen in den Hobbithöhlen wurden im Filmstudio gedreht. Was auch ganz spannend ist, ist die unterschiedliche Größe der Hobbithöhlen: Je nachdem aus welcher Perspektive eine Szene gedreht wurde, ist die Hobbithöhle sehr groß oder klein. Wenn z.B. Gandalf mit seiner Kutsche an einer Hobbithöhle vorbeifährt, dann ist diese besonders klein, damit Gandalf im Vergleich dazu groß wirkt. Immer wenn Frodo und Gandalf zusammenzusehen sind und einer von beiden von hinten, dann gab es passende Double, die extra klein bzw. groß waren. Oder anderer Fun Fact: Der Eichenbaum über Bilbos Haus ist nicht echt! Er wurde an anderer Stelle in Scheiben zerlegt, zum Filmset gebracht, wieder aufgebaut und mit künstlichen Blättern versehen. Weil die Sonne dann die Blätter gebleicht hatte (es gab Verzögerungen beim Filmdreh), wurden Studenten zum Filmset gebracht und sie durften nochmal jedes einzelne Blätter mit neuer Farbe ansprühen. Am Schluss ist der Baum dann etwa 2 s im Film zu sehen… Viele Besucher haben sich wohl gewünscht auch mal in eine Hobbithöhle reingehen zu können und ihr Wunsch wurde erhört. So haben wir heute die Möglichkeit eine Hobbithöhle zu erkunden. Ganz schön groß ist diese Hobbithöhle, man darf alles anschauen und sogar anfassen. Eines der Highlights ist das Hobbithöhlen-Puppenhaus (wenn ihr es sehen möchtet, schaut mal in der Fotogalerie vorbei). Zum Abschluss der zweistündigen Führung gibt es für jeden von uns ein Getränk in der Schenke “The Green Dragon”. Wir entscheiden uns für das Ginger Beer.
Unser Ziel heute sind die Glowworm Caves in Waitomo. Wir fahren zum Waitomo Caves Visitor Center, wo unsere erste Tour in die Waitomo Cave startet. Wir können bereits an einer früheren Führung teilnehmen, da diese nicht ausgebucht ist und müssen so nicht lange warten bis es losgeht. Es geht zu Fuß einige Stufen in sie Höhle hinunter. Zunächst kommen wir in eine Tropfsteinhöhle mit interessanten Gesteinsformationen, u.a. gibt es einen Elefanten mit einem imposanten Rüssel und einen Kiwi beim Bungee Jumping. (Leider durften wir in der gesamten Höhle keine Fotos machen, so dass wir euch den Kiwi nicht zeigen können) Obwohl überall große Steinvorsprünge sind, können wir wohl beruhigt sein: Der letzte Stein ist vor 3000 Jahren abgebrochen. Als nächstes kommen wir in einem Bereich der Tropfsteinhöhle, der schon (vereinzelt) für Hochzeiten genutzt wurde, denn er ähnelt in einigen Formationen einer Kathedrale. Unter anderem gibt es Tropfsteinformationen, die an eine Orgel erinnern. Dann sehen wir unsere ersten Glowworms: Viele leuchtende Punkte an der Höhlendecke. Man kommt sich wie unter einem Sternenhimmel vor. Bei den Glowworms handelt es sich um das Larvenstadium einer Fliege. Sie hängen an den Decken und ihre Hinterteile leuchten, um Beute anzulocken. Um diese zu fangen lassen sie lange klebrige Fäden herabhängen und um so einen Fang zu fressen brauchen sie dann einen Monat. Sie verbringen ca. 10 Monate in diesem Stadium bevor sie sich verpuppen. In drei Monaten entsteht eine Fliege ohne Mund und Magen, deren einzige Aufgabe die Fortpflanzung ist. Am Ende kann es passieren, dass sie von einem anderen Glowworm gefressen wird. Zum Abschluss der Tour gab es noch eine Bootstour durch die Höhle, bei der wir in absoluter Dunkelheit ein Meer von Glowworms bewundern durften, bis wir schließlich zum Ausgang der Höhle gekommen sind.