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Category: Natur

Von Akaroa nach Christchurch

Von Akaroa nach Christchurch

Von Akaroa fahren wir morgens nach Christchurch – unsere letzte Autofahrt in Neuseeland. Diesmal nehmen wir den Tourist Drive, um von der Banks-Halbinsel nach Christchurch zu fahren. Die Strecke ist etwas länger, aber bietet dafür wunderschöne Ausblicke entlang des erloschenen Kraters, auch auf den Hafen von Akaroa. Der kleine Umweg lohnt sich allemal. Und vor allem haben wir endlich die für Neuseeland obligatorischen Schafe auf der Straße! Wir hatten sie zwar schon öfter am Straßenrand auf der falschen Seite des Zauns stehen sehen, aber auf der Straße standen sie bisher nicht. Warum sich dieses Schaf mit seinen drei Lämmern für diesen Weg entschieden hat, wissen wir nicht, aber niedlich war die kleine Schaffamilie auf jedem Fall.
Am Flughafen in Christchurch geben wir unser Auto ab, was sehr unkompliziert abläuft, weil wir einfach nur den Schlüssel abgeben müssen und später eine Email erhalten. Wir nehmen einen der Busse in die Stadtmitte und laufen in wenigen Minuten zu unserer Unterkunft, wo wir unser Gepäck lassen, um eine kleine Erkundungstour durch Christchurch zu machen.
Es gibt einige schöne Wege entlang des Avon Rivers, aber was uns vor allem auffällt ist die viele Streetart, die es an allen Ecken zu entdecken gibt. Dabei gibt es richtige Kunstwerke. Die Christchurcher Tram sehen wir natürlich auch.
Wir haben noch zwei wichtige Ziele: Das erste ist ein Whisky-Laden. Sebastian hat sich in den letzten Tagen schon etwas informiert, welche neuseeländischen Whiskys gut sind und so wird er bei “Whisky Galore” schnell fündig. Es ist ein Whisky geworden, der mit Manuka-Holz geräuchert wurde. Das ist uns tatsächlich schon früher aufgefallen, dass es immer wieder Manuka-geräucherte Produkte gibt, z.B. auch Schinken oder Ähnliches. Das zweite ist ein Stempel-Laden. Der stand tatsächlich schon ziemlich früh auf unserer To do-Liste für Neuseeland, da Marina natürlich direkt recherchiert hat, ob es neuseeländische Stempel gibt. Und ja, es gibt sie und es gibt eine ganze Reihe an Stemepln mit neuseeländischen Vögeln. Wir (ja, wirklich wir!) haben in dem netten Laden problemlos eine kleine Stempel-Kollektion zusammengestellt und dann natürlich auch erworben. 😉
Auf dem Weg zu unserem Abendessen, machen wir noch einen Abstecher im Riverside Market. Dabei handelt es sich um einen Indoor-Markt, der 7-Tage die Woche frische Lebensmittel anbietet, aber auch Restaurants und kleine Läden beherbergt. Er erinnert ein bisschen an die Kleinmarkthalle in Frankfurt (vielleicht ein bisschen moderner) und ist uns direkt sympathisch.
Für unseren letzten Abend haben wir uns ein vegetarisches Restaurant herausgesucht: The Lotus-Heart. Es ist indisch angehaucht, wird aber nicht von Indern geführt und bietet eine interessante Fusionsküche aus unterschiedlichsten Richtungen. Nach Vor-, Haupt- und Nachspeise sind wir am Ende auf jeden Fall pappsatt und glücklich – denn es war richtig lecker!

Hector-Delfine in Akaroa

Hector-Delfine in Akaroa

Der Urlaub geht dem Ende entgegen und für heute haben wir noch eine besondere Tour geplant. Wir wollen Hector-Delfine sehen, die kleinsten Delfine die es gibt. Sie sind nur max. 1,5 m groß.
Nach einem entspannten Morgen, laufen wir in Richtung Anlegestelle und warten dann, bis wir an Bord können. Als es dann auf das Boot geht, ein Katamaran, stellen wir fest, dass wir eine relativ kleine Gruppe von 7 Personen plus Crew sind. Und nicht zu vergessen, Buster, den Schiffshund, der darauf trainiert ist, Delfine zu hören. Das Wetter ist auch wieder richtig schön und bis es los geht, bekommen wir noch einen Orangensaft.
Gemächlich verlassen wir den Hafen und bekommen auf der Fahrt noch einige Informationen erzählt, warum Akaroa diese französische Prägung hat (davon hatten wir ja gestern schon geschrieben). Wir kommen an einer kleinen Maori-Siedlung vorbei, wo die Briten schon recht früh Unterschriften für den Waitangi-Vertrag gesammelt haben, um den Besitzansprüchen der Franzosen zuvor zu kommen. Heute wohnen dort noch 4 oder 5 Familie und neben dem Marae, der Versammlungsort der Maori, steht auch noch eine kleine Missionskirche in dem Örtchen. Außerdem wird uns auch noch mal der Ursprung der Banks Peninsula erklärt, sie ist nämlich vulkanischen Ursprungs und dort wo der Krater ist, ist heute Wasser. Dementsprechend sind wir umgeben von beeindruckenden Klippen. Bei den Gesteinsablagerungen sieht man unterschiedliche Schichten, die durch mehrere Vulkanausbrüche entstanden sind. Zwischen den Lava-Schichten befindet sich jeweils eine dünnere Asche-Schicht und in den dadurch entstandenen Felsvorsprüngen brüten Kormorane.
Wir nähern uns einem Bereich vor der Küste, wo es Hector-Delfine geben soll. Das wir weiter draußen sind, merken wir durch das Schaukeln des Schiffs, vor allem aber der starke Wind pfeift uns ganz schön um die Ohren. Schließlich ist es soweit, wir sichten den ersten Delfin, wenn auch nur kurz, bevor er wieder abtaucht. Es haben sich nun alle an der Reling versammelt und das Wasser wird sehr genau im Blick behalten. Es dauert nicht lange, dann sehen wir wieder welche, teilweise auch mehrere auf einmal. Nun sehen wir live, wie klein sie sind und auch die markante Farbgebung (schwarze Rückenflosse) ist gut zu erkennen. Natürlich würden wir gerne diese Mini-Delfine fotografieren, doch macht das Geschaukel und der starke Wind es alles andere als einfach. Zusätzlich müssen wir auch schnell sein, wenn wieder welche auftauchen. Auf jeden Fall zeigt es wieder mal wieder neugierig und verspielt Delfine sind, denn sie schwimmen immer mal ein kleines Stück mit dem Boot.
Irgendwann ist die Zeit dann aber vorbei und wir fahren zurück. Dabei sehen wir noch einen Pinguin (engl. white-flipped penguin, eine Unterart des Zwergpinguins) im Wasser und eine Robbe gleitet elegant durch die Wellen.
Wieder am Hafen angekommen, gehen wir von Bord und kehren zum Mittagessen in unsere Unterkunft zurück, bevor wir dann noch zu einer kleinen Wanderung aufbrechen. Zu Beginn lernen wir noch etwas über die Pflanze Ongaonga, die ein wenig an eine Brennessel mit gezackten Blättern erinnert. Diese soll hier verbreitet sein und wir hatten sie schon früher gesehen und uns gefragt, was das für eine Pflanze ist. Es ist auf jeden Fall besser, die Finger davon zu lassen, denn die Ongaonga ist mit der Brennessel verwandt und die Berührung kann schmerzhaft sein. Der Mann vom DOC (Departement of Conservation) erzählt uns, dass ihn die Berührung wohl nicht stört, aber wir wollen es nicht ausprobieren.
Der Weg zum Wasserfall (Newton’s Falls) ist sehr schön, wenn auch nicht besonders lang. Wir haben zwar schon viele Wasserfälle gesehen, doch dieser ist durchaus hübsch und wir begegnen auch wieder ein paar Fantails.
Auf dem Rückweg nehmen wir noch einen kleinen Umweg, der uns etwas ins Inland auf den Berg führt. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, da wir eine wunderschöne Aussicht auf Akaroa und das Meer erhalten. Danach geht es zurück zur Unterkunft und wir packen noch, weil wir morgen unser Auto abgeben.

Peel Forest und Akaroa

Peel Forest und Akaroa

Heute ist ein Fahrtag, weil wir bis nach Akaroa fahren, welches auf der Banks-Halbinsel liegt. Die Gegend gehört schon zum Distrikt von Christchurch, von wo aus wir am Samstag zurück nach Deutschland fliegen werden.
Da wir den Käse vom Vortrag schon aufgebraucht haben, haben wir uns als Zwischenziel Geraldine ausgesucht und schauen noch einmal bei einer Käserei vorbei. Nachdem wir uns durch diverse Käsesorten probiert haben, nehmen wir uns noch einmal eine kleine Kollektion mit.
Von Geraldine ist es nicht weit bis zum Peel Forest, wo es einen kurzen Track gibt, den “Big Tree Walk”. Entlang des Weges stehen große Matai, Kahikatea und Totara (alles drei sind Arten von Eiben). Manche der Bäume sollen ein Alter von 1000 Jahren haben. Der größte Baum ist ein Totara mit einem Durchmesser von fast drei Metern. Das sind auf jeden Fall beeindruckende Bäume. Nach einer kleinen Mittagspause, brechen wir zur zweiten Hälfte der Fahrt auf.
Als wir auf die Banks-Halbinsel fahren, fahren wir zunächst an verschiedenen Seen vorbei, bevor die Straße auf dem letzten Stück sehr Serpentinen-reich wird. Unser Gastgeber in Oamaru hatte uns am Morgen schon darauf vorbereitet. Gegen 16:30 Uhr kommen wir schließlich in Akaroa an und checken in unser Motel ein, bevor wir noch eine kleine Erkundungstour durch Akaroa starten.
Tatsächlich hat Akaroa eine französische Vergangenheit, denn die ersten Siedler, die dort lebten waren französische Walfänger. Deshalb ist hier alles französisch benannt: Die Straßen, die Geschäfte und die Restaurants und man sieht erstaunlich viele französische Flaggen. Insgesamt ist Akaroa ein sehr niedliches Örtchen mit vielen hübschen Häuschen. Wir schlendern durch das kleine Zentrum der Stadt und dann entlang der Küste bis zum Leuchtturm. Von dort spazieren wir noch etwas durch den Wald von Tane (Forest of Tane, Tane ist in der Maori-Mythologie der Gott des Waldes und der Vögel). Dieser Wald wurde bereits im 19. Jahrhundert angelegt und beherbergt neben heimischen Pflanzen auch viele (für Neuseeland) exotische Bäume wie Eichen, Kiefern, Zedern und Zypressen. Wir hören auch viel Vogelgezwitscher, unter anderem den Tui, aber in der Abenddämmerung haben sie sich gut versteckt.

Katiki Point, Moeraki Boulders und Oamaru

Katiki Point, Moeraki Boulders und Oamaru

Als wir morgens aufwachen, hören wir bereits den Wind pfeifen und ein Blick aus dem Fenster bestätigt uns das windige Wetter. Das Meer ist sehr aufgebauscht und die Pflanzen werden ordentlich durchgepustet. Der Wind wird uns den ganzen Tag noch begleiten, aber die Strecke entlang am Meer während wir von der Otago-Halbinsel in Richtung Dunedin fahren ist besonders beeindruckend. Die Brandung des Meers an die Küste ist so stark, das regelmäßig Wasser auf die Straße schwappt.
Unser erstes Ziel ist der Katiki Point, wobei die letzten Kilometer dorthin mal wieder eher einer Schotterpiste gleichen. Am Katiki Point steht ein Leuchtturm, der im 19. Jh. errichtet wurde, nachdem viele Schiffsunglücke in der Gegend passiert sind. Ein Weg führt am Leuchtturm vorbei auf eine Felsklippe, auf der es sich einige Seelöwen gemütlich gemacht haben. Wobei wir es gar nicht so gemütlich finden, denn es ist schon fast stürmisch und wir geben uns Mühe nicht weggeweht zu werden.
Vom Katiki Point fahren wir in ein paar Minuten zu den Moeraki Boulders. Hier am Strand liegen große, mysteriöse kugelförmige Steine verteilt (sie sind wohl vor Millionen von Jahren entstanden). Sehr faszinierend und auf jeden Fall einen Stopp wert. Wir machen hier eine kleine Snack-Pause und Marina bekommt ihre Hüpfphotos, bevor wir das letzte Stück bis nach Oamaru fahren. Dort checken wir zuerst in unsere Unterkunft ein. Das Schlafzimmer ist sehr faszinierend, denn die Gastgeberin ist Künstlerin und hat die Wände komplett bemalt.
Von unserer Unterkunft laufen wir in das Zentrum von Oamaru. Unser erstes Ziel ist das Steampunk-Museum. Das Coole an dem Museum ist, dass man alles anfassen darf und überall auf Knöpfe drücken kann. Es gibt allerhand abgefahrene Konstruktionen und dadurch, dass das Museum interaktiv ist, wird einem nicht langweilig.
Anschließend laufen wir durch die Harbour Street, in der sich eine Gallerie an die andere reiht und vor allem gibt es dort eine deutsche Bäckerei. Wir kaufen ein Sauerteigbrot und ein paar süße Teilchen und schlendern dann durch die Geschäfte und Gallerien. Die Straße ist auch so sehr sehenswert, da die Gebäude im viktorianischen Stil aus Kalkstein gebaut wurden (die Wälder waren zu dem Zeitpunkt größtenteils abgeholzt und so brauchte man ein alternatives Material für den Häuserbau).
Unser letztes Ziel für heute ist eine Käserei. Hier in der Gegend gibt es einige Käsereien und die Whitestone Cheesery in Oamaru hat einen guten Ruf und selbstgemachten Käse. Die Küche hat leider schon geschlossen, deshalb nehmen wir uns einfach eine kleine Käsekollektion mit in die Unterkunft und machen eine Käseverkostung mit unserem zuvor erworbenen Brot. Dabei ist ein Blauschimmel-Hartkäse bei uns besonders beliebt.

Otago Peninsula

Otago Peninsula

Heute steht ein aufregender Tag bevor! Wir haben einige Touren geplant, bei denen Tiere auf dem Programm stehen. Eigentlich war die erste Tour für 12:00 Uhr geplant, doch da diese auf 14:00 verlegt wurde, haben wir uns spontan für ein weiteres Ziel entschieden, den Tunnel Beach.
Doch zuerst steht etwas Fahrt an, da auch der Tunnel Beach sehr nahe bei Dunedin liegt, wo wir dann auch übernachten wollen. Wir verlassen also Kaka Point und fahren in Richtung Norden. Nach knapp 1,5 Stunden erreichen wir den Parkplatz für den Tunnel Beach. Doch wo kommt der Name eigentlich her?
Um von den Klippen zu einem kleinen Strandabschnitt zu gelangen, gibt es einen steilen Tunnel durch den Fels, der 72 Stufen hat. Dieser Tunnel wurde um 1870 in mühsamer Arbeit in den Stein gehauen, damit die Familie des Auftragsgebers einen angenehmen Zugang zum Strand hatte. Die Zementstufen wurden 1983 ergänzt, nachdem der Tunnel für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.
Bevor wir den Abstieg wagen, machen wir noch ein paar Fotos von den beeindruckenden Felsen und freuen uns über das sonnige Wetter. Nun geht es aber zum Strand und der Tunnel ist definitiv nichts für sehr große Menschen. Unten angekommen, suchen wir uns einen Platz für ein kleines Picknick. Dabei werden wir von zwei Rotschnabelmöwen belagert. Sie kommen immer näher und wir spüren förmlich, wie sie darauf hoffen, etwas Essen abzubekommen. Wir bleiben aber standhaft.
Zwar hat es “nur” 15 Grad aber durch die Sonne kommt es uns noch einige Grad wärmer vor. Auch mit der Kulisse ist es traumhaft schön hier und wir könnten problemlos noch länger hier bleiben, doch ein Blick auf die Uhr zeigt, dass wir los müssen. Der Nachteil an diesem Strand ist der nun folgende Aufstieg und da wir uns etwas sputen müssen, kommen wir auch wegen der Sonne gut ins Schwitzen.
Zurück im Auto fahren wir über teils abenteuerliche Strecken zum Royal Albatross Centre, welches auf der Spitze der Otago-Halbinsel liegt. Als wir dort angekommen, werden wir von sehr vielen, der uns schon vom Strand bekannten Rotschnabelmöwen begrüßt.
Nachdem die Albatros-Tour dann losgeht, erfahren wir zu Beginn noch etwas über die Geschichte dieses Ortes hier, warum es hier überhaupt Albatrosse gibt und natürlich über diese beeindruckenden Vögel selbst. Nach der ganzen Theorie haben wir dann tatsächlich Glück und sehen ein paar fliegende Königsalbatrosse. Mit ihrer imposanten Flügenspannweite von ca. 3,3 Metern gleiten sie elegant durch die Lüfte.
Das nächste Ziel ist The OPERA (Otago Peninsula Eco Restoration Alliance), die es sich zum Ziel gemacht hat die Gelbaugenpinguine zu schützen. Diese Art ist als stark gefährdet eingestuft und vom Aussterben bedroht. Die 90-minütige Tour führt auch an angelegten Nisthöhlen für Zwergpinguinen vorbei und wir haben das Glück in manchen welche sitzen zu sehen. Später erreichen wir einen versteckten Beobachtungsstand und halten Ausschau nach den Gelbaugenpinguinen. Und nach einiger Zeit des Suchens haben wir dann tatsächlich einen entdeckt! Für ein gutes Foto ist er leider zu weit weg (ihr könnt auf dem Foto trotzdem suchen), doch wir freuen uns, eines dieser seltenen Geschöpfe zu sehen.
Schließlich wollen wir noch Zwergpinguine sehen, mit 30-40 cm Größe die kleinste aller Pinguinrassen. Zwar haben wir schon welche in den Nisthöhlen gesehen, doch jetzt sollen uns ganz viele erwarten. Auch bei dieser Tour gibt es vorab etwas Theorie und dann geht es nach unten an den Strand. Dort ist eine Plattform aufgebaut, damit die Pinguine nicht gestört werden, wenn sie an Land kommen. Während wir warten, dass es dunkel genug wird, erzählen die Guides noch ein wenig Hintergrundinformationen und es werden Kekse verteilt, doch nachdem der erste Pinguin entdeckt wird, ist das alles vergessen und viele Menschen schauen gebannt, wie immer mehr Zwergpinguine aus dem Wasser kommen.
Diese kleinen Pinguine sind extrem niedlich! Wirklich SEHR niedlich! Und teils sind sie sehr nahe und stehen in kleinen Gruppen herum, bevor sie weiter watscheln. Ein wirklich schönes Erlebnis! (Wenn ihr die Zwergpinguine in Action sehen wollt, dann schaut mal hier vorbei.)
Unsere nächste Unterkunft liegt nicht weit entfernt in Dunedin und wir freuen uns jetzt auf unser warmes Bett.

The Catlins

The Catlins

Heute geht es für uns in die Catlins und weil wir einiges an Strecke vor uns haben, starten wir früh. Nach einem Stopp beim Supermarkt und einem bei einer günstigen Tankstelle (die Preisunterschiede der Tankstellen in Neuseeland sind wirklich groß – es lohnt sich eine Tankapp, bei der man nach den günstigsten Tankstellen schauen kann), fahren wir von Te Anau in etwa 2,5 h bis zum Waipapa Point in den Catlins. Die Catlins sind eine recht dünn besiedelte Gegend ganz im Süden der Südinsel und bieten eine beeindruckende Küstenlandschaft und viel Regenwald. Dazwischen gibt es – wie fast überall in Neuseeland – große Weideflächen mit Rindern und vor allem Schafen.
Am Waipapa Point angekommen, laufen wir die wenigen Schritte bis zum Leuchtturm und sichten dabei schon den ersten Seelöwen. Es führt ein kleiner Weg direkt an den Strand, bei dem wir mühsam unsere 10 m Abstand zu den Seelöwen wahren. Die Seelöwen liegen dort aber ganz entspannt in der Sonne. Der eine Seelöwe liegt so versteckt, dass wir ihn erst hinterher entdecken, als wir zu unserem Weg zurückschauen. Ansonsten gibt es wie so oft die weitverbreiteten Paradiesgänse und Austernfischer, die zwischen den Steinen nach Futter suchen.
Als nächstes kommen wir auf unserer Strecke zum Slope Point. Es ist der südlichste Punkt der Südinsel Neuseelands. Um dorthin zu kommen müssen wir aber über ziemlich matschiges Farmland. Sowohl das Schild am Eingang als auch ein uns entgegenkommender Mann warnen uns davor, aber auch mit den Tipps des Manns, wo wir am besten lang gehen, schaffen wir es nicht jede matschige Stelle zu umgehen. Aber das sind wir ja schon gewohnt. 😆
Unser Weg führt uns weiter zur Curio Bay. Leider ist sie aktuell nicht zugänglich, aber wir können von einer Aussichtsplattform einen Blick darauf werfen. Das Besondere an der Curio Bay ist nämlich ein 170 Mio. Jahre alter versteinerter Wald. Anschließend laufen wir über den direkt an der Curio Bay gelegenen Campingplatz. Hier lässt es sich im Sommer sicherlich ganz gut aushalten, es gibt einige Stellplätze direkt an der Küste mit Blick auf den Strand und das Meer. Direkt benachbart zur Curio Bay liegt die Porpoise Bay und so laufen wir noch etwas am Strand entlang. Manchmal kann man hier wohl Hector-Delfine, die kleinsten Delfine der Welt, beobachten, aber wir entdecken keine.
Also geht es für uns weiter. Wir machen eine kleine Pause in einem niedlichen Cafe, dem Niagara Falls Cafe. Wir trinken beide etwas Warmes und gönnen und ein Citrus Slice. Der Kuchen ist wirklich unglaublich lecker und der Inhaber erzählt stolz, dass er selbst gemacht ist. Er war schon in Deutschland und überrascht uns mit einigen deutschen Wörtern. Am schönsten fand er Überlingen am Bodensee und beschrieb es mit den Worten “unglaublich schön”.
Wie der Name des Cafes schon verrät, sind wir ganz in der Nähe der Niagara Falls. Der Entdecker hatte einen Sinn für Humor, denn er hatte davor die Niagara Fälle in Nordamerika gesehen. Die neuseeländischen Niagara Fälle – nun ja, wir sind erstmal dran vorbeigelaufen, um dann festzustellen, dass das wohl schon die Niagara Fälle waren. 😅
Da sind die McLean Falls dann doch etwas beeindruckender. Zu diesen Wasserfällen führt ein schöner Weg durch den Regenwald und an den Wasserfällen selbst kann man gut rasten und die Aussicht auf das rauschende Wasser genießen.
Auf dem Weg zum Nugget Point werfen wir vom Florence Hill Lookout noch einen Blick auf den sehr hübsch aussehenden Tautuku Beach. Am Nugget Point gibt es einen Leuchtturm, aber vor allem gibt es interessante Gesteinsformationen im Wasser – die Nuggets. Kurz unterhalb des Nugget Points liegt für uns als letztes Ziel in den Catlins noch die Roaring Bay. Hier kann man zu einem versteckten Ausguck laufen, um Pinguine zu beobachten. Obwohl die Dämmerung schon einsetzt, sehen wir leider keine Pinguine, stattdessen gibt es Ziegen und Baumstümpfe, die wie Pinguine aussehen. 😄
Als es frisch wird, fahren wir zu unserer heutigen Unterkunft in Kaka Point. Unsere Gastgeberin zeigt uns beeindruckende Bilder von Polarlichtern und meint, dass heute Abend um 8 oder 9 Uhr vielleicht auch welche zu sehen wären. Also trauen wir uns noch mal nach draußen in die Kälte und gehen an den Strand. Polarlichter sehen wir zwar keine, aber der Sternenhimmel ist trotzdem schön.

Milford Sound

Milford Sound

Heute machen wir eine Tagestour zum Milford Sound. Für den Milford Sound ist mal wieder Regen angesagt, aber das ist tatsächlich nicht ungewöhnlich, denn der Milford Sound gehört zu den nassesten Gegenden der Welt und es regnet fast an jedem Tag des Jahres. In Te Anau scheint aber morgens die Sonne und so schlendern wir entlang des Sees die Strecke bis zum Startpunkt unserer Tour. Um von Te Anau zum Milford Sound zu kommen, müssen wir nämlich zunächst knapp 2 h mit dem Bus fahren. Die Busfahrt an sich ist aber schon ein Erlebnis und unser Bus hat sogar Fensterscheiben an der Decke, so dass wir super die Landschaft bewundern können.
Während der Fahrt erzählt uns unserer Busfahrer alles mögliche. Unter anderem über die langsam wachsenden Buchenwälder und wie sie sich trotzdem gegenüber schnellwachsenenden Bäume über die Jahrhunderte durchgesetzt haben. Oder über Baumlawinen – wir sehen nämlich immer wieder Schneisen durch die Wälder. Ihr Ursprung liegt darin begründet, dass die Bäume hier nicht tief verwurzelt sind und wenn ein Baum umfällt (durch viel Regen, Sturm oder was auch immer), dann direkt eine ganze Reihe von Bäumen mit sich reißt. Was auch ganz spannend ist, dass die Sounds in Neuseeland eigentlich gar keine Sounds sind, sondern Fjorde. Denn der Milford Sound wurde nicht durch Wasser geformt, sondern durch einen Gletscher. Der Name ist aber wohl historisch entstanden, da der erste Entdecker ihn eben Sound genannt hatte.
Wir machen auf unserer Fahrt auch ein paar Zwischenstopps, um die Landschaft bewundern zu können. Höhepunkt der Zwischenstopps ist für uns aber der Monkey Creek, denn wie der Busfahrer so schön gesagt hat erwartet uns dort hoffentlich “a little surprise” – und jaaaa, die Überraschung ist da! Dort sind nämlich gerade einige Keas unterwegs. Das besondere an Keas ist, dass es die weltweit einzigen alpinen Papageien sind und ihnen können auch kalte Temperaturen und Schnee nichts anhaben. Die hübschen Keas sind gar nicht scheu, im Gegenteil sie sind sehr neugierig und einer ist auch in den Bus gehüpft und hat einer Person eine Tüte mit Süßigkeiten aus dem Rucksack geklaut. Der Busfahrer holt sie dann mit einem kleinen Sprint und Geschicklichkeit zurück. Es macht auf jeden Fall Spaß die quirligen Vögel zu beobachten und die Keas sind auf jeden Fall ein Highlight des Tages.
Auf unserer Strecke zum Milford Sound sehen wir auch zunehmend Schnee und das Wetter wird ungemütlicher. Bis wir das gleichnamige Örtchen Milford Sound erreichen, regnet es beständig. Der Ort ist auf jeden Fall auf Tourismus ausgelegt und hat sogar einen eigenen kleinen Flugplatz. Am Hafen selbst liegen gleich eine ganze Reihe von größeren Ausflugsschiffen und die Hauptsaison hat noch gar nicht begonnen. Für uns geht es an Bord der Milford Haven und unsere zweistündige Bootsfahrt durch den Milford Sound startet. Es ist beeindruckend zwischen den hohen Bergen links und rechts hindurchzufahren. Von den steilen Klippen stürzen immer wieder kleinere Wasserfälle ins Wasser und der Regenwald um uns herum ist wie immer sehr schön! Schließlich hört es sogar mal für eine halbe Stunde auf zu regnen. Wir fahren einmal durch den kompletten Milford Sound bis hinaus aufs offene Meer. Nachdem wir anfangs noch von Regen begleitet wurden, ist es weiter draußen dann zum Glück trocken und wir können die schöne Kulisse auch im Freien bewundern. Anschließend drehen wir und es ist beeindruckend zurück in den Fjord zwischen die hohen Berge zu fahren.
Wir sehen auch noch diverse Tiere: Eine Robbe, die auf einem Stein am Rand des Wassers sitzt, sowie einen Fjordlandpinguin (engl. yellow eyed penguin), der an einem kleinen Strand steht und auch einen, der im Wasser schwimmt. Schließlich begleiten uns auch noch ein paar Delfine (Große Tümmler, engl. bottlenose dolphins).
Die Tour in den Milford Sound lohnt sich auf jeden Fall, einfach weil die Natur hier so beeindruckend ist. Ein rundum gelungener, wenn auch nasser Tag!

Queenstown und Te Anau

Queenstown und Te Anau

Heute sind wir relativ früh aufgestanden, da wir ein spezielles Erlebnis geplant haben. Ok, nur Sebastian um genau zu sein, doch mehr dazu erfahrt ihr noch.
Die Lage unserer Unterkunft ist wirklich schön, auf der einen Seite liegt der Lake Dunstan und auf der anderen Seite wird sie von imposanten Bergen flankiert. Um die Gegend genauer kennenzulernen haben wir keine Zeit, doch es gibt sicher schlimmere Orte zum wohnen.
Auf dem Weg nach Queenstown werden wir vom Kawarau River begleitet, welcher wohl auch in Herr der Ringe vorkommt. Kein Wunder, denn die Schlucht mit dem kristallblauen Wasser ist wirklich beeindruckend. In der Kawarau Gorge legen wir einen Stop ein. Hier kann man auch Bungee Jumping von der Brücke machen, doch LEIDER passt es nicht in unseren Zeitplan. Marina ist (nicht!) untröstlich, aber es hilft ja nichts.
Je näher wir Queenstown kommen, desto verkehrsreicher wird es. Obwohl die Stadt nur ca. 15.000 Einwohner hat, kommt es uns viel größer vor. Das Panorama während der Fahrt ist beeindruckend und die Wettervorhersage hält, was sie verspricht. Bis 12 Uhr soll es sonnig sein und das ist es in der Tat.
Nach etwas Suchen finden wir dann auch einen Parkplatz und wir machen uns auf zum Hafen damit Sebastian an etwas teilnehmen kann, wofür Marina nicht wirklich begeistert werden konnte.
Queenstown ist bekannt für ein großes Angebot an Extremsportarten. Doch es geht nicht um einen Fallschirmsprung sondern es ist etwas harmloser. Zusammen mit einem Piloten steigt Sebastian in ein haiförmiges Speedboot (bis zu 80 km/h), welches auch unterwasserfähig ist und dann aus dem Wasser springt. Dazu kann man sich am besten Videos auf YouTube anschauen. Das Ganze ist kein Schnäppchen, aber wer die Gelegenheit dazu hat (und sowas mag), sollte es in Erwägung ziehen.
Danach spazieren wir noch ein wenig am Ufer des sonnigen Queenstown und genießen das schöne Wetter, bis es dann nach Te Anau geht. Wie angekündigt, meldet sich bald der Regen und wir machen nur noch ein paar kurze Zwischenstopps, die nicht groß erwähnenswert sind.
Dafür haben wir in Te Anau selbst nochmals Glück mit dem Wetter und wir nutzen den späten Nachmittag für einen Spaziergang am Lake Te Anau. Es ist tatsächlich der zweitgrößte See Neuseelands (nach Lake Taupo, den wir ja auch schon gesehen haben).
Anschließend gehen wir noch in einem Restaurant, welches sich auf asiatische Fusionsküche spezialisiert hat, essen. Marina gönnt sich eine Thunfisch Sushi Bowl und Basti Pommes mit asiatischem Topping. Beides ist sehr lecker und damit findet der Tag ein schönes Ende und wir freuen uns schon auf die morgige Tour zum Milford Sound.

Haast Pass und Wanaka

Haast Pass und Wanaka

Heute geht es für uns über den Haast Pass. Er verbindet Haast, welches an der Westküste der Südinsel liegt, mit Wanaka, welches zum Distrikt Otago gehört und ist der südlichste Pass, der über die neuseeländischen Alpen führt. Gleichzeitig liegt der Haast Pass auch im Mount Aspiring National Park und es gibt entlang der Strecke einiges Sehenswertes.
Das Wetter meint es leider immer noch nicht so wirklich gut mit uns und so ist direkt unser erster kleiner Walk zu den Roaring Billy Falls recht nass – sowohl von oben als auch von unten. Aber wir sind ja schon geübt im Umgehen großer Pfützen und die Regenponchos liegen auch bereit, so dass uns der Regen nicht abhalten kann. Der kurze Weg zu dem Wasserfall führt wieder mal durch einen schönen Wald und endet am Flussbett des Haast-Flusses. Auf der anderen Seite des Flusses fällt der imposante Wasserfall in mehreren Kaskaden in den Fluss.
Dem State Highway 6 weiter nach Wanaka folgend, kommen wir noch an weitere Parkplätze, die über kurze Wege zu Wasserfällen führen. Wir bewundern auch noch die Thunder Creek Falls und die Fantail Falls bei Regen. Den Haast Pass Lookout verpassen wir, weil er entlang der Strecke nicht angekündigt wird und so merken wir erst im Nachhinein, dass wir einfach vorbeigefahren sind.
Nachdem wir den Haast Pass passiert haben, fahren wir eine Weile enlang eines Flusses, dem Makarora River, bevor dieser schließlich im Lake Wanaka endet. An diesem großen, langgezogenen See fahren wir eine ganze Weile entlang, bevor wir uns dann noch einmal von ihm entfernen, nur um an einem anderen schönen See, dem Lake Hawea, vorbeizufahren. Als wir uns Wanaka nähern, klart das Wetter auf und in Wanaka empfängt uns schließlich schönster Sonnenschein.
Wie ihr vielleicht schon vermuten könnt, liegt das Städtchen Wanaka direkt am Lake Wanaka und so können wir den Sonnenschein direkt am Ufer des Sees genießen. Berühmt ist Wanaka für den ‘Lone Tree’, ein einsamer Baum, der im See steht und sogar einen eigenen Hashtag hat: #thatwanakatree
Von Wanaka fahren wir weiter zur unserer heutigen Unterkunft in Cromwell (ursprünglich wollten wir in Queenstown übernachten, aber das war uns zu teuer – da war Cromwell eine willkommene Alternative).

Von Okarito über den Glacier Highway nach Haast

Von Okarito über den Glacier Highway nach Haast

Heute morgen ist es zum ersten Mal richtig eisig. Das Thermometer zeigt 2°C an. Brrr, gut das wir uns warm eingepackt haben. Heute haben wir eine relativ große Strecke vor uns, wir fahren von Hokitika bis nach Haast immer entlang des State Highways 6. Das Wetter ist sehr durchwachsen angesagt, weshalb wir nur kleinere Zwischenstopps – je nach aktuellem Wetter – eingeplant haben.
Unser erstes Ziel ist Okarito. Okarito ist ein kleines Örtchen und hat ein Sumpfgebiet direkt an der Küste sowie Regenwald zu bieten. Es regnet fleißig auf unserer Fahrt bis nach Okarito. Als wir in Okarito ankommen, lässt der Regen etwas nach. Wir werfen uns also unsere Regenponchos über und drehen eine kleine Runde durch das Moorland. Der Weg führt über einen Bohlenweg direkt hindurch und geht dann im Wald einen kleinen Berg hinauf zu einem Aussichtspunkt, von der aus wir das Feuchtgebiet überblicken können. Da der Regen beständig und kein Kea in Sicht ist, laufen wir zum Auto zurück und fahren weiter.
Es geht weiter entlang des Glacier Highways, an welchem zwei Gletscher, Franz Josef und Fox Glacier, gelegen sind. Wir glauben es kaum, aber es hört auf zu regnen und es kommt sogar die Sonne raus. In dem Örtchen Franz Josef werden wir endlich fündig und können Kawakawa-Tee kaufen. Bisher hatten wir immer nur Blends gefunden mit meist nur einem sehr geringen Kawakawa-Anteil.
Am Franz Josef-Gletscher gibt es einen Parkplatz. Eine Informationstafel klärt einen über die heutigen Bedingungen auf: Der Aussichtspunkt befindet sich 3000 m vom Gletscher, wir laufen hin und zurück 30 min und der Weg ist heute in einem guten Zustand. Na dann, nichts wie los. Der Gletscher ist trotz der Entfernung beeindruckend und an den Berghängen zu seiner Rechten gibt es einige kleine Wasserfälle zu bestaunen. Obwohl das Wetter die meiste Zeit durchwachsen war, scheint extra für Franz Josef die Sonne.
Als wir beim Fox Glacier ankommen ist zum einem ein Teil des Weges gesperrt und zum anderen hat es auch wieder angefangen zu regnen, so dass wir diesen Gletscher dann ausfallen lassen und stattdessen zu unserem nächsten Ziel dem Knight’s Point kurz vor Haast weiterfahren. Tatsächlich lässt der Regen am Knight’s Point wieder etwas nach und so können wir die Aussicht auf das Meer und die umliegenden Buchten genießen. Als wir gerade gehen wollen, fliegt eine Maorifruchttaube (engl. New Zealand Wood Pigeon) in einen Baum direkt am Parkplatz und macht sich über die Beeren her. Im Gegensatz zu den bei uns heimischen Tauben, ist sie deutlich größer (wir haben gelesen bis zu 50 cm und 850 Gramm!). Dementsprechend wackelig sieht es aus, wenn sie sich an den weiter außen gelegenen Beeren bedient.
Schließlich fahren wir zu unserer Unterkunft, es regnet kräftig weiter und wir lassen den Abend bei Nudeln und Soße ausklingen.

Charleston, Pancake Rocks und Hokitika

Charleston, Pancake Rocks und Hokitika

Als wir aufwachen sehen wir die Umgebung unserer Unterkunft zum ersten Mal im Hellen. Es gibt eine süße Terrasse und wir können sogar das Meer sehen, wenn wir aus dem Fenster schauen. Als erstes genießen wir unser Frühstück – so ein luxuriöses Frühstück hatten wir bisher in Neuseeland noch nicht und wir können gar nicht alles probieren. Die für den englischsprachigen Bereich typischen Aufstriche Marmite und Vegemite probieren wir auch mal, aber sie sind schon sehr speziell – es schmeckt ein bisschen so als würde man Maggi auf sein Brot schmieren.
Sarah hatte uns einen kleinen Loop Track unten am Meer empfohlen und da er nur 5 min zu Fuß weg ist, laufen wir die paar Meter bis zum Meer. Schon von weitem sehen wir, dass heute eine sehr raue See herrscht und zusammen mit der Felsenküste von Charleston ergibt das ein imposantes Schauspiel. In den wilden Wellen entdecken wir tatsächlich eine Robbe – unsere erste Robbe, die wir in Neuseeland sehen.
Bevor wir uns von Sarah verabschieden, erzählt sie uns noch, dass sie deutsche Wurzeln hat (tatsächlich schon unsere zweite Gastgeberin mit deutschen Wurzeln) und dass die Schnee-bedeckten Berge, die wir im Landesinneren sehen, sehr untypisch sind, da das Wetter hier in der Regel sehr gemäßigt ist.
Wir nehmen den State Highway 6 in Richtung Süden. Die Strecke ist sehr malerisch, große Teile fahren wir direkt am Meer und im Landesinneren sieht man die – teils Schnee bedeckten – Berge. Es gibt auch immer wieder die Möglichkeit an der Straße zu halten und den Ausblick zu genießen.
Unser erster größerer Zwischenstopp sind die Pancake Rocks. Sie heißen so, weil sie aussehen wie gestapelte Pancakes – passenderweise gibt es dort im Restaurant dann Pancake Stacks – für 27 NSD sind sie uns dann aber doch etwas zu teuer. Stattdessen gehen wir den gut ausgebauten Rundweg entlang der Pancake Rocks. Zunächst geht es durch etwas Wald. Das Besondere sind hier die Nikau-Palmen und der Flachs, die bei dem milden Wetter hier gut wachsen. Dann kommen wir zu den Pancake Rocks. Die Pancake Rocks sind vor 30 Millionen Jahren aus den Ablagerungen winziger Fragmente toter Meerestiere und -pflanzen auf dem Meeresboden entstanden. Da etwa 2 km unter der Meeresoberfläche ein großer Wasserdruck herrschte, verfestigten sich diese Ablagerungen in harten und weichen Schichten. Später wurde der Kalkstein durch seismische Einwirkungen allmählich über den Meeresboden gehoben. Durch Regen, Wind und Meerwasser haben sich dann teilweise bizarre Formen ergeben.
Beeindruckend sind auch die Blowholes. Hierbei kann es durchaus mal sein, dass man etwas nass wird, wenn ein komprimiertes Wasser-Luft-Gemisch aus den darunterliegenden Höhlen entweicht. Schließlich können wir auch mal wieder Vögel beobachten, die sich die Pancake Rocks zu ihrem zu Hause gemacht haben: Die Taraseeschwalben. Bald beginnen sie wohl mit dem Brüten auf den Pancake Rocks.
Nach einer weiteren guten Stunde Fahrt entlang der Westküste erreichen wir Hokitika, ein kleines, beschauliches Städtchen, welches für seinen Greenstone (Pounamu) bekannt ist. Wir parken, schlendern durch die Straßen und tingeln ein bisschen durch die Galerien. Pounamu kaufen wir zwar keinen, aber dafür finden wir trotzdem ein paar hübsche Dinge. Danach laufen wir zum Strand, welcher riesige Mengen an angeschwemmten Holz beherbergt. Viele Personen haben damit kleine Kunstwerke gebaut. Wir laufen bis zum Sunset Point, einer kleinen Landspitze, die ins Meer hineinragt. Vor 9 Jahren hat Marina hier den Sonnenuntergang beobachtet, heute sind wir dafür zu früh, aber der Ausblick ist trotztem schön.
Ein letztes Ziel für heute haben wir noch: Die Hokitika Gorge. Wir checken noch schnell in unserer Unterkunft ein und fahren dann die 30 min bis zum Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung. Wir sind erst gegen 17:30 Uhr dort und da es noch relativ früh dunkel wird, sind wir uns nicht sicher, ob wir es noch bis zum Ende des Weges schaffen. Laut Schild dauert der Weg 1.5 h und nach unserer gestrigen Erfahrung mit den Whisky Falls trauen wir der Angabe nicht… Deshalb laufen wir zuerst zum Lookout Point. Hier können wir schon tolle Ausblicke auf das türkisblaue Wasser der Schlucht werfen und das motiviert uns noch ein paar Meter entlang des richtigen Wegs zu gehen. Der Weg führt zuerst durch ein Waldstück mit vielen Farnen und Moos- und Flechten-bewachsenen Baumstämmen, bevor wir mit den ersten Ausblicken auf den Fluss belohnt werden. Schließlich kommen wir zu einer großen Hängebrücke, laut Tafel sollte man dorthin 30 min laufen – wir sind aber maximal 15-20 min gelaufen. Deshalb wagen wir es und laufen noch etwas weiter und wir werden belohnt, wir kommen bereits nach kurzer Zeit am Ende des Weges an, der einem noch einmal wunderschöne Blicke auf die Schlucht liefert. Wir klettern auf ein paar Felsen und es kommen zwei Silvereyes vorbei (in deutsch Graumantelbrillenvogel – wer sich wohl immer diese deutsche Vogelnamen ausdenkt?). Das sind wirklich süße, quirlige Vögelchen und wir versuchen jetzt auch mal das Video vom Silvereye als Link einzubetten. Es kann sein, dass es einen Moment dauert bis das Video geladen hat – gebt uns gerne Feedback, ob ihr das Video anschauen konntet. 😊
So langsam setzt die Dämmerung ein, deshalb laufen wir den Weg dann zurück (wobei Sebastian insgeheim hofft, dass uns ein Kiwi über den Weg läuft – aber dafür ist es dann doch noch zu hell). Die Hokitika Gorge ist auf jeden Fall phänomenal schön und absolut empfehlenswert! Es war eine super Entscheidung, trotz der späten Uhrzeit noch zur Schlucht zu fahren.

Learning of the day: Traue den neuseeländischen Zeitangaben bei Wanderwegen nicht!

Whisky Falls Track im Nelson Lake National Park

Whisky Falls Track im Nelson Lake National Park

Nachdem wir gestern mit dem Wetter großes Glück hatten, sieht es für heute nicht so gut aus. Für den ganzen Vormittag ist Regen angesagt und es soll auch relativ kühl werden. Während der Fahrt regnet es dann auch immer wieder und gegen Mittag erreichen wir das Visitor Center des Nelson Lake National Park.
Ein Wetter Update gibt uns Hoffnung, denn es soll erstmal nicht weiterregnen und nach einem kurzen Check der Karte fahren wir noch ein kleines Stück zu einer Parkplatz, um dann unseren Trail nahe des Lake Rotoiti zu starten. Unser Ziel sind die Whisky Falls und angesichts des fast schon passablen Wetters, machen wir uns motiviert auf den Weg.
Ein Schild zu Beginn sagt 5,4 km einfache Strecke und eine Wanderzeit von 1.5 h – sollte also gut machbar sein.
Anfangs geht es durch eine schöne Strecke, wo wir umringt sind von Bäumen und Farnen, wobei uns immer wieder größere Pfützen zu akrobatischen Umtänzelungen bringen, um nasse Füße zu vermeiden. Nach gut 1.5 km geht es dann nach unten, nahe an den See heran und wir stoßen auf das erste größere Hindernis. Es blubbert ein Bächlein über “unseren Weg” und wir springen (fast) gazellengleich von einem Stein zum nächsten. Wir kommen nahezu trocken an, doch schon bald merken wir, dass es kein einfacher Wanderweg ist und wir mal hoch, mal runter müssen, dabei durch Matschfelder spazieren und weitere nasse Bereiche umgehen dürfen.
Dafür hören wir sehr oft Tuis und Maori-Glockenhonigfresser. Besonders Letzteren sehen wir auch immer wieder, doch leider zeigen sie sich sehr unkooperativ was Fotos angeht. Wir versuchen immer mal einen vor die Linse zu bekommen, doch leider wird das heute wohl (wieder) nichts.
So machen wir uns weiter, überqueren steinige Bereiche, einen weiteren Bach und erfreuen uns an dem Seeblick und den dahinter gelegenen Bergen. Plötzlich tauchen Fantails auf, hübsche kleine Vögel, die aber ständig in Bewegung sind. Diese hier kommen uns allerdings sehr nahe.
Nachdem wir uns wieder auf den Weg machen, fällt uns auf, dass wir verfolgt werden. Ein Fantail flattert von Ast zu Ast und folgt uns dabei gut 20 Meter. Irgendwann lassen wir den kleinen Freund dann hinter uns und blicken auf die Karte. Es kann eigentlich nicht mehr weit sein und so kurz vor dem Ziel, wollen wir die Whisky Falls endlich noch erreichen.
Dem Ziel ganz nahe, stellt sich uns dann ein letztes großes Hindernis in den Weg. Waren es zuvor noch eher kleine Bächlein, handelt es sich nun um einen ordentlichen Wasserlauf, dessen Überquerung eine Herausforderung sein dürfte.
Ein erster, eher prüfender Test geht direkt schief und die Überlegung einer möglichen Überquerung fällt sprichwörtlich ins Wasser. Die Whisky Falls werden wir so nicht mehr erreichen, dafür sind wir immerhin zu den “Basti Falls” gekommen. Nun heißt es, mit nassen Schuhen und Hose den Rückweg antreten. Zum Glück ist sonst nichts passiert.
Den Heimweg treten wir zügig an und passend werden wir dann auch noch von (zum Glück nur leichtem) Regen begleitet. Zumindest unser Fantail Freund scheint sich zu freuen uns zu sehen und begleitet uns auch auf dem Rückweg wieder einige Meter.
Der Rest der Wanderung ist etwas zäh (und die 1.5 h pro Richtung stimmen auf jeden Fall nicht – besonders nicht bei diesem nassen Wetter), doch irgendwann erreichen wir das Auto und dann ist nur noch die nächste Unterkunft in Charleston das Ziel. Unsere Gastgeberin Sarah ist mal wieder sehr nett, erzählt uns von der Goldgräberei im späten 19. Jh., die hier in der Gegend wohl sehr wichtig war, und gibt uns noch einige Tipps, was wir hier im Örtchen machen könnten. Später bringt sie noch unser Frühstück für den nächsten Tag vorbei. Alles ist liebevoll angerichtet und beschriftet, da freuen wir uns jetzt schon auf den nächsten Morgen.

Kaiteriteri

Kaiteriteri

Nach unserem wunderschönen Halbtagesausflug in den Abel Tasman National Park, haben wir nachmittags Zeit noch einmal nach Kaiteriteri zu laufen bzw. um genau zu sein nach Little Kaiteriteri. Little Kaiteriteri liegt direkt neben Kaiteriteri und ist sozusagen die kleine Schwester von Kaiteriteri. 😉
Von Kaiteriteri führt ein kleiner Weg durch ein Wäldchen nach Little Kaiteriteri. Es gibt eine Aussichtsplattform, von welcher man über den Strand von Kaiteriteri schauen kann und vor allem sind mal wieder allerlei Vögel unterwegs. Die Glockenhonigfresser haben einfach so einen schönen Gesang. Aber auch der Tui singt wirklich hübsch. Der Weg endet am Strand von Little Kaiteriteri. Dorthin weichen wohl die Locals aus, wenn im Sommer Kaiteriteri von Touristen überrannt wird. Heute ist aber nicht viel los und wir haben freie Platzwahl. Ein Schild weist darauf hin, dass hier auch der Blue Penguin lebt und brütet. Im Deutschen wird er Zwergpinguin genannt, denn er ist die kleinste Pinguinart. Wir sehen allerdings keine (das wird sich aber bis zum Ende unseres Urlaubs hoffentlich noch ändern). Normalerweise kommen sie auch erst in der Dämmerung an Land, dafür sind wir noch zu früh. Stattdessen machen wir es uns etwas am Strand gemütlich und genießen das Meerrauschen und beobachten die Möwen. Sebastian traut sich trotz der eisigen Wassertemperaturen auch mit den Füßen ins Wasser (12.6 °C). Wir sehen sogar ganz Verrückte, die richtig schwimmen. 🥶
Als die Schatten zu groß werden, laufen wir noch einmal bis zum anderen Ende des Strands, denn dort gibt es ein paar interessante, mit Pflanzen bewachsene Gesteinsformationen. Zum Abendessen kehren wir in unsere Unterkunft zurück.

Abel Tasman National Park

Abel Tasman National Park

Das Wetter verspricht für den heutigen Tag sehr schön zu werden und so freuen wir uns auf unseren Ausflug in den Abel Tasman National Park. Wir laufen von unserer Unterkunft 10 min nach Kaiteriteri an den Strand, wo wir die Tickets für das Wassertaxi in den Abel Tasman National Park kaufen. Auf der 45 min langen Fahrt in die Anchorage Bay, können wir vom Wasser aus schon die ersten Eindrücke vom Nationalpark sammeln. Besonders beeindruckend ist der Split Apple Rock, der wie der Name schon verrät, wie ein durchgeschnittener Apfel aussieht.
An der Anchorage Bay gehen wir von Bord. Die Bucht ist wirklich schön, so dass wir dort noch ein bisschen verweilen. Zwei Austernfischer sind auch da und sie scheinen an Menschen gewöhnt zu sein, denn sie sind nicht besonders scheu. Vom Strand aus geht es ein kurzes Stück bergauf bis wir auf den Küstenwanderweg treffen. Wenn wir mehr Zeit in Neuseeland hätten, stünde dieser 60 km Wanderweg auf jeden Fall auf unserer To do-Liste. Die Vegetation ist mal wieder vielfältig. Zeitweise läuft man eher durch Buschland, dann wieder durch Wälder mit vielen Farnbäumen. Wir sehen auch Glockenhonigfresser, aber sie sind zu flink für uns, als dass wir sie auf einem Foto festhalten könnten. Dafür sind die Wekas gar nicht scheu. Sie laufen sogar noch in unsere Richtung und sie machen ziemlich lustige Geräusche.
Gegen Ende merken wir, dass die Zeit knapp wird und um das Wassertaxi nicht zu verpassen, absolvieren wir den letzten Teil der Strecke etwas zügiger. Unsere kleine Wanderung endet an der Apple Tree Bay, wo uns das Wassertaxi – wir erreichen es zwei Minuten vor dem Abfahrtszeitpunkt – wieder einsammelt und zurück nach Kaiteriteri bringt.
Anmerkung: Für mehr Bilder aus dem Abel Tasman National Park schaut einfach in der Fotogalerie vorbei. Es gibt auch noch ein lustiges Video vom Weka, aber wir haben noch keine gute Lösung, wie wir das Video am besten hier einbetten, ohne das Laden der Seite unendlich zu verlangsamen.
Nachtrag: Das Weka-Video ist jetzt online!

Überfahrt von Wellington nach Picton

Überfahrt von Wellington nach Picton

Heute heißt es früh aufstehen, denn wir setzen mit der Fähre zur Südinsel über und müssen um sieben Uhr am Hafen in Wellington sein. Nachdem wir eingecheckt haben und noch etwas in der Schlange zum Boarding stehen, dürfen wir schließlich auf die Fähre fahren. Wir parken unser Auto und gehen dann auf das Passagierdeck. Die ca. 100 km lange Überfahrt dauert 3h30. Der Abschiedswunsch einer ruhigen Überfahrt unserer Guide in Zealandia erinnert uns daran, dass die Cookstraße zwischen Nord- und Südinsel zu den stürmischsten und unvorsehbarsten Meerstraßen der Welt gehört. Wir haben aber Glück, wir haben gutes Wetter und eine ruhige See, so dass die Überfahrt angenehm verläuft. Insbesondere das letzte Stück durch den Marlborough Sound bevor wir in den Hafen von Picton einlaufen ist sehr schön.
Die ersten Kilometer auf der Südinsel ist das Wetter noch gut, so dass wir die Aussicht auf der “Scenic Route” entlang des State Highways 6 genießen können. Es zieht allerdings zunehmend zu und schließlich fängt es an zu regnen. Eigentlich wollten wir bei der Pelorus Bridge noch einen Zwischenstopp einlegen. An dem Fluss wurde die Fässerszene mit den Zwergen in “Der Hobbit” gedreht. Als wir dort ankommen gießt es allerdings in Strömen und nach unserer gestrigen Tour durch Regen, können wir uns nicht motivieren auszusteigen. Stattdessen werfen wir nur aus dem Auto einen Blick auf den Fluß, der bei schönem Wetter sicherlich zum Verweilen einlädt.
Nach ca. 1.5 h Fahrt kommen wir in Motueka an, wo wir im Supermarkt noch Verpflegung für die nächsten Tage mitnehmen. Dann fahren wir die letzten Kilometer nach Kaiteriteri, welches am Rande des Abel Tasman National Parks gelegen ist und wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.

Zealandia

Zealandia

Zealandia Te Māra a Tāne ist das weltweit erste vollständig eingezäunte städtische Naturschutzgebiet. Es soll innerhalb von 500 Jahren auf einer Fläche von 225 ha das Ökosystem des Tals in den Zustand vor der Besiedlung zurückversetzen. Das klingt auf jeden Fall nach einem spannenden und aufwändigen Projekt und wie sollte es anders sein, es gibt in diesem Naturschutzgebiet auch Kiwis, die gehören ja auf jeden Fall dazu!
Da die meisten Nachttouren, um Kiwis in freier Wildbahn zu sehen, erst ab Oktober abgeboten werden (wir sind ja noch in der Vorsaison) und wir für einen Ausflug auf die Kapiti Islands zu spät waren (es war bereits vor 1-2 Monaten alles ausgebucht), haben wir uns für eine Nachttour in Zealandia entschieden.
Da die Sonne bereits sehr früh untergeht, startet unsere Tour um 19:15 Uhr. Leider hatten wir bei der Buchung die Wetterlage nicht wirklich im Blick gehabt (wir hatten aber auch keine Alternative). Und ein “perfekteres” Timing kann es nicht geben, denn ziemlich genau für unsere Tour ist mit 100%iger Wahrscheinlichkeit Regen angesagt.
Doch lassen wir uns davon nicht abhalten und (zumindest in der Theorie) regenfest ausgestattet machen wir uns auf den Weg. Vor der Tour selbst, gibt uns dann unsere Tourguide eine kleine Einführung und wir bekommen einen Empfänger damit wir sie hören können und eine Taschenlampe mit rotem Licht, um etwas zu sehen, die Tiere aber gleichzeitig nicht zu stören.
Zu Beginn hören wir die Rufe von einem weiblichen und einem männlichen Kiwi. Ob wir wohl einen der scheuen Vögel sehen werden? Es hat sich jedenfalls ordentlich eingeregnet und leider zeigt sich kein Kiwi. Stattdessen sehen wir einen schlafenden Kormoran am Wasser.
Das erste Highlight wird dann aber die Sichtung eines Tuatara, einer Urzeitechse. Doch es bleibt nicht bei einem Tuatara, denn wir sehen noch drei weitere, wenn auch bei manchen nur der Schwanz zu sehen ist. Das Besondere an den Tuataras ist, dass sie aus einer Zeit vor ungefähr 150 Millionen Jahren stammen. Sie können sehr alt werden (über 100 Jahre), sind aber auch vom Aussterben bedroht.
Als nächstes sehen wir einen der seltenen Takahe. Von diesem Vogel gibt es insgesamt nur noch ca. 350. Da er sich gerade an einer Futterstation befindet, können wir ihn sehr gut beobachten. Sein Name ist Orbell und er ist 24 Jahre alt. Was für diese Spezies ein sehr hohes Alter ist, wie uns unsere Guide erzählt.
Nach ausreichend Bewunderung dieses seltenen Laufvogels geht es weiter, doch leider hat der Regen keine Lust auf eine Pause und trotz Regenschutz nehmen wir vermehrt die Feuchtigkeit auf.
Die diversen Spinnen und Insekten, die wir anschließend zu sehen bekommen, scheint es weniger zu stören und wir entdecken dann auch einige Wetas. Wetas sind Langfühlerschrecken und das besondere an den neuseeländischen Wetas ist, dass sie besonders groß werden und so auch insgesamt zu den größten Insekten weltweit gehören. Sie können auch beißen, man sollte sie wohl nicht auf die Hand nehmen.
Immer wieder sehen wir auch die uns aus den Waitomo Caves bekannten Glowworms. Sie kommen also nicht nur in Höhlen vor, sondern auch an anderen wassernahen Stellen. Allerdings haben die Glowworms hier deutlich kürzere Fäden zum Beutefang und wir lernen, dass dies mit dem stärkeren Wind außerhalb der Höhlen zusammenhängt.
Nachdem sich die zweistündige Tour dem Ende nähert und wir doch ganz froh sind, bald wieder ins Warme zu kommen, gibt es dann noch ein Wunder! Wenn auch nur sehr kurz zu sehen, zeigt sich uns tatsächlich noch ein Kiwi (ein little spotted kiwi um genau zu sein)!!! Er kommt direkt am Wegrand aus einem Gebüsch. Leider ist er zu schnell wieder in Deckung für ein Foto, doch konnten wir den gar nicht so kleinen Federball noch bewundern. Trotz des Regens war es also ein absolut lohnenswertes Erlebnis.

Wellington

Wellington

Heute geht es für uns auf Erkundungstour durch Wellington. Obwohl Wellington die Hauptstadt von Neuseeland ist, ist es eine beschauliche Stadt. Unser Appartement Hotel liegt ziemlich zentral, so dass wir unser Auto stehen lassen und die Stadt zu Fuß erkunden. Der Mann an der Rezeption hatte uns am Vorabend eine Abkürzung durch ein Parkhaus gezeigt, so dass wir direkt am Lampton Quay, mitten im Zentrum von Wellington, herauskommen.
Als wir den Lampton Quay entlang laufen, sehen wir ein NTT-Gebäude. Sollte Sebastian sich mal versetzen lassen wollen, könnte er ja nach Wellington gehen 😉 Wir kommen schließlich am Parlamentsgebäude an, welches aussieht wie ein Bienenstock und dementsprechend passenderweise Beehive genannt wird. Anschließend laufen wir einen Berg in Richtung Botanischen Garten hoch und entdecken auf etwa halber Strecke einen Baum in dem zwei Tuis sitzen. Während wir mal wieder versuchen diese flinken Vögel zu fotografieren, spricht uns eine Frau an, die wissen möchte, was wir machen und gibt uns dann noch ein paar Tipps mit, wo wir noch mehr Tuis finden und dass im Duck Pont heute zwei Paradiesgänse sind, die normalerweise nicht da sind.
Der Botanische Garten in Wellington ist sehr schön angelegt. Es gibt verschiedene Bereiche, z.B. einen Kräuterbereich mit Kräutern fürs Kochen und für medizinische Zwecke oder auch einen Kameliengarten, wo alle Büsche gerade in voller Blütenpracht stehen. Es gibt aber auch richtig schöne Waldbereiche (natürlich auch mit Farnen), durch welche schmale Wege führen. In einem dieser Waldbereiche entdecken wir Kakas, neuseeländische Waldpapageien, die wir eine ganze Weile beobachten. Schließlich kommen wir beim Duck Pont vorbei und tatsächlich finden wir ein Pärchen Paradiesgänse.
Unser Weg durch den Botanischen Garten endet bei der Cable Car, welche den Botanischen Garten mit dem Lampton Quay verbindet. Die meisten Leute fahren mit der Bahn eher nach oben, wir nehmen den Weg nach unten und laufen dann entlang des Kais zum Te Papa Museum.
Wir haben Glück, denn bisher ist das Museum für all kostenlos, aber ab nächster Woche wird es für internationale Besucher 35 NSD kosten. Das nennen wir mal gutes Timing 😉 Wir stärken uns noch mit einer Kleinigkeit im Cafe. Sebastian probiert zum ersten Mal den Kawakawa-Tee, der aus Tahiti-Pfeffer hergestellt wird. Der Tee schmeckt sehr würzig und lecker, mal schauen, ob wir da im Supermarkt noch welchen finden. Im Museum starten wir mit der Ausstellung zur Besiedlungsgeschichte Neuseelands. Außerdem lernt man im Museum vieles über bedrohte und ausgerottete Tierarten in Neuseeland. Hauptverantwortlich dafür ist, wie sollte es anders sein, der Mensch, der ohne zu überlegen, Tier- und Pflanzenarten nach Neuseeland eingeführt hat, die zu einer irreversiblen Veränderung der Flora und Faunn geführt haben. Doch auch die Jagd auf viele Vogelarten, tat ihr übriges. Wen die Geschichte Neuseelands nicht interessiert, bitte den folgenden Abschnitt überspringen.
Die Landfläche Neuseelands hat sich schon sehr früh von den anderen Kontinenten abgespaltet, was dazu geführt hat, dass sich in Neuseeland eine ganz besondere und einmalige Flora und Faune entwickelt hat. Im 13. Jh. sind die ersten Siedler aus Polynesien angekommen, die heute als Maori bekannt sind. Sie haben die ersten Tiere und Pflanzen eingeführt, die ursprünglich in Neuseeland nicht ansässig waren, z.B. Hunde und Süßkartoffeln. Die Maori haben auch angefangen das Land zu roden, um so Material und Platz für ihre Siedlungen zu (be)schaffen. Außerdem sind sie für die Ausrottung des Moas, einen der größten flugunfähigen Vogel, verantwortlich, da sie ihn stark bejagt haben.
Die ersten Europäer sind erst im 17. und 18. Jh. in Neuseeland angekommen. Zunächst ein Niederländer (Abel Tasman) und dann in größerem Stil die Briten. Sie haben weitere Tiere (Hasen, Ziegen, Rehe, um nur ein paar zu nennen) eingeführt und haben Wälder im großen Maßstab abgeholzt und damit Handel betrieben. So hat sich Neuseeland innerhalb kurzer Zeit stark verändert, insbesondere sind zahlreiche Tiere ausgerottet oder start dezimiert worden. Auch heute sind noch viele Tierarten gefährdet. Auch der Kiwi.
1840 wurde der umstrittene Vertrag von Waitangi zwischen den Maori und den Briten geschlossen, der Neuseeland offiziell zur Kolonie von Großbritannien machte.
Die Themen sind im Te Papa Museum gut aufgearbeitet und so ist es interessant, die unterschiedlichen Bereiche zu erkunden. Nach dem Museumsbesuch laufen wir zurück zu unserer Unterkunft und bereiten uns auf unsere Nachtführung in Zealandia vor.

Waikanae Estuary Scientific Reserve

Waikanae Estuary Scientific Reserve

Bevor wir zu unserem letzten Abschnitt auf der Nordinsel aufbrechen, verabschieden wir uns von Julie. Nachdem Sebastian fragt, ob die Orangen am Baum schon reif sind, und ihrer positiven Antwort, erntet sie extra für uns noch Orangen (und Grapefruits) und gibt sie uns mit. Die Neuseeländer*innen sind wirklich alle so nett! 😊
Bis nach Wellington steht heute noch etwas Strecke auf dem Programm. Das Panorama der Fahrt ist wirklich schön und für den ersten Teil der Fahrt entscheiden wir uns spontan für einen Zwischenstopp bei einem “Honigladen”. Nach etwas Shopping und einem Manukahonigeis, geht es dann weiter und nach gut einer Stunde erreichen wir unser geplantes Zwischenziel, das Waikanae Estuary Scientific Reserve.
Dort soll es einige Küstenvögel geben und wir versuchen unser Glück, einige davon zu sehen. Zu Beginn eines ca. 30 min-langen Weges sehen wir ein Informationsschild, wo auch einige der Vögel abgebildet sind, die hier leben.
Die erste Zeit bewundern wir die Landschaft und lesen auf weiteren Informationstafeln, dass sich in diesem Gebiet Süßwasser aus den Tararua Ranges (ein Gebirgszug) mit dem Salzwasser des Meeres mischt. Dadurch entsteht ein ganz besonderes Habitat für alle möglichen Tiere und Pflanzen.
Immer wieder sehen wir Möwen kreisen und sind uns zu Beginn aber noch unsicher, welche das sind. Doch nach kurzer Zeit wird klar, dass es sich um die black-backed gull (Dominikanermöwe) handelt. Ein Blick an die Küste und aufs Meer zeigt eine Menge dieser Möwen.
Als wir weitergehen, sehen wir plötzlich, wie sich 4 Königslöffler im Landeanflug befinden. Sie scheinen es nicht eilig zu haben, weiterzufliegen und so haben wir etwas Zeit, sie zu fotografieren.
Kurze Zeit darauf, entdecken wir Pukekos auf Futtersuche, doch es ist gar nicht so einfach, ein gutes Foto zu machen, da immer irgendwelche Pflanzen im Weg sind. Der Wind macht es nicht leichter. Echt schlimm…
Unser Blick zum Meer lässt vermuten, dass wir direkt am Wasser noch mehr Vögel entdecken können und auf dem Rückweg beschließen wir, noch einen kleinen Abstecher zum Strand zu machen. Doch zuvor kommt uns noch ein Fasan vor die Linse und neben weiteren Pukekos, auch noch ein schwarzer Schwan. Am Strand entdecken wir neben dem gescheckten Stelzenläufer auch noch Austernfischer, gescheckte Komorane (pied shags) und Raubseeschwalben.
Schließlich fahren wir die letzten Kilometer bis in Neuseelands Hauptstadt Wellington, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden. Der Mann an der Rezeption spricht perfektes Deutsch, nur “one bed room” weiß er nicht so wirklich zu übersetzen – gibt es da überhaupt ein gebräuchliches Wort für?

Tongariro National Park

Tongariro National Park

Morgens schauen wir nochmal kurz am Lake Taupo vorbei, bevor es für uns in Richtung Tongariro National Park geht. Wir fahren noch eine ganze Zeit entlang des Lake Taupo, so dass wir noch einen Zwischenstopp in der Maraetai Bay einlegen. Dort sind einige Vögel aktiv, so dass ich zum ersten Mal mein Teleobjektiv raushole und auf Vogelfoto-Jagd gehe. Wir sehen unter anderem einen Weißwangenreiher, Maskenkiebitze und schwarze Schwäne.
Nachdem wir den Lake Taupo hinter uns gelassen haben, nähern wir uns dem Tongariro National Park und die Straßen werden deutlich bergiger und kurviger. Schon die Fahrt durch den Tongariro National Park ist beeindruckend. Teilweise erinnern die grünen Hügel an Schottland, dann wird es karger und wir nähern uns dem Mount Ngauruhoe. Tatsächlich konnten wir schon von Taupo aus einen ersten Blick auf diesen Vulkan werfen, aber aus der Nähe ist dieser Berg noch einmal imposanter. Für alle Herr der Ringe-Fans: Der Mount Ngauruhoe ist der Schicksalsberg in Mordor; der Vulkan, in dessen Feuer der Ring der Macht geschmiedet wurde und wo der Ring auch wieder vernichtet werden muss.
Da Sebastian etwas erkältet ist, entscheiden wir uns für einige kleinere Walks anstelle von einer größeren Wanderung. Unser erster Stop ist an den Tawhai Falls. Wie wir im Nachhinein lesen, tatsächlich auch Drehort von Herr der Ringe, bei Google Maps steht es schön beschrieben:
“Gollum’s Pool”, dort wo Gollum den Fisch fängt und dabei von Faramir und seinen Bogenschützen beobachtet wird. Der kleine Wasserfall mit den Steinen davor ist wirklich idyllisch gelegen. Anschließend fahren wir die letzten Meter bis nach Whakapapa. Dort laufen wir den Ridge Walk, ein hübscher Weg der zunächst durch Birkenwald führt. Der Wald wirkt mit den mit Moos und Flechten bewachsenen Stämmen direkt verwunschen. Hier finden wir an ein paar schattigen Stellen tatsächlich noch etwas Schnee. Anschließend geht es in Buschland weiter den Berg hinauf. Lustigerweise endet der Weg an einem großen Tisch, nach einer Bank hält man hier vergeblich Ausschau. Für die abwechslungsreiche Vegetation und die Ausblicke zum Mount Ngauruhoe, ins Tal und zu einem zweiten imposanten Vulkan, dem Mount Ruapehu lohnt sich der Weg aber allemal.
Als wir von Whakapapa zurück zum State Highway 47 fahren, machen wir noch einen kurzen Halt beim Mounds Walk. Dieser kurze Weg führt durch eine merkwürdig hügelige Landschaft und es gab verschiedene Theorien, woher diese Hügel kommen. Die kurze Tour endet auf einem kleinen Hügel und löst das Rätsel auf. Tatsächlich stammen die Hügel von Trümmern des Ruapehu-Vulkans: Der Vulkan ist das letzte Mal vor 12,000 Jahren ausgebrochen, aber danach brodelte der Vulkan unterirdisch weiter, so dass vor 11,000 Jahren der Druck zu groß wurde und das oberirdische Gestein ins Rollen gebracht wurde. Entlang der Hauptspur, wo das Geröll mit großer Geschwindigkeit herunterrutschte, entstanden viele kleine Hügel.
Im Süden des Tongariro National Parks machen wir einen letzten Stopp in Ukahune und drehen noch eine kleine Runde durch den Mangawhero Forest, der wieder mal viel Farn zu bieten hat. Ein kleiner Bergbach schlängelt sich durch den Wald.
Schließlich fahren wir die letzten km durch den Tongariro National Park, der uns immer wieder atemberaubende Anblicke bietet. Unser heutiges Ziel ist Whanganui, ein Städtchen direkt am Meer. Wir haben mal wieder einen Homestay gebucht, wo wir herzlich von unserer Gastgeberin Julie empfangen werden. Wir sind in einem niedlichen Tiny-Häuschen direkt unter einem großen Orangenbaum und einem großen Grapefruitbaum voller Früchte untergebracht.

Huka Falls und Taupo

Huka Falls und Taupo

Von Orakei Korako geht es weiter in Richtung Taupo, wo sich unsere nächste Unterkunft befindet. Kurz vor Taupo befinden sich die Huka Falls. Zunächst halten wir am Lookout Point oberhalb des Wasserfalls und werfen einen ersten Blick auf ihn. Dieser Wasserfall beeindruckt vor allem durch die riesigen Wassermassen (220,000 Liter Wasser pro Sekunde), die sich durch die Felsen quetschen. Bereits hier oben ist der Wasserfall deutlich hörbar. Wir fahren weiter zum Parkplatz der Huka Falls und laufen die paar Meter bis zum Wasserfall. Direkt am Wasserfall ist das Wasserrauschen noch einmal deutlich lauter. Nach ein paar Fotos brechen wir dann auf zu unserer nächsten Unterkunft. Das Ika Nui Motel liegt direkt am Lake Taupo und so machen wir abends noch einmal einen kleinen Abstecher ans Wasser. Der Lake Taupo ist tatsächlich der größte See Neuseelands und mit 616 km2 sogar größer als der Bodensee.